
Was habe ich doch gut geschlafen in meinem grossen bequemen Bett. Was für eine weise Entscheidung dies doch war mir ein Zimmer zu gönnen. Nach meinem köstlichen Cous Cous (ja man darf übertreiben😉) habe ich noch kurz den nächsten Tag vorbereitet und dann habe ich mich auf das Bett gelegt und mich mit meinem Schlafsack locker zugedeckt. Das nächste was ich weiss, ist dass dann schon wieder Morgen war. Ich habe es also nicht mal richtig ins Bett geschafft.

Die Kleider die ich letzten Abend noch gewaschen habe waren alle trocken. Meine Technik funktioniert einfach perfekt sogar wenn es draussen feucht ist. Ich lege die Kleider einfach in das Badetuch, mache eine Rolle, lege sie auf den Boden und laufe darauf herum bis die ganze Flüssigkeit im Handtuch ist. Dann hänge ich es auf und am nächsten Morgen ist alles trocken oder zumindest fast. Gleichzeitig massiere ich so auch noch meine schmerzenden Füsse. Zugegebenermassen habe ich gestern Abend eine Schmerztablette genommen, ich konnte kaum mehr laufen.

Heute Morgen fühlte ich mich auf jeden Fall wie neu. Kopf frei und keine Schmerzen. Um mich zu testen hat es natürlich gleich mal angefangen zu regnen. Ich bin mit voller Regenmontur gestartet. Aber nicht für lange, bald schon hat es aufgehört und ich bin zum ersten Mal kurzärmlig gelaufen.

Der heutige Tag hat sich von Anfang an anders angefühlt. Keine Schmerzen und in meinem Kopf herrschte Ruhe. Sendepause! Ahhh was für eine Wohltat. Mir scheint es am besten zu gehen wenn ich leer bin. Gedanken sind gekommen und dann wieder gegangen. Nicht nötig sich an einem festzuklammern.

Nach ca. 6 km war ich dann endlich wieder am Meer. Es ging ganz easy und flach dem Meer entlang. Der Strand war voller Muscheln. Die Austern scheinen hier bei Ebbe überall rumzuliegen. Man sieht auch viele Einheimische mit Gummistiefeln und Eimern den Strand absuchen. Leider mag ich keine Austern🦪. Ich finde die sind nur glibberig und schmecken nach Meerwasser. Muscheln mag ich lieber und die gibt es hier auch überall. Heute übernachte ich in der Jugendherberge und da gibt es leider keine Moules sondern Spaghetti🍝. Ehrlich gesagt die Italiener können das besser😉.

Am Mittag habe ich nach St.-Benoit-des-Ondes ein kurzes Nickerchen am Strand eingelegt. Es war gerade Ebbe und das Meer war weit, weit weg. Eine andere Wanderin lag auch da. Die ist dann kurze Zeit später gegangen und plötzlich habe ich mich gefragt, wann denn eigentlich die Flut reinkommt🤔. Plötzlich war ich hellwach, an Mittagsschläfchen war nicht mehr zu denken. Ich musste noch einen ziemlich großen Abschnitt durchqueren, den man nur bei Ebbe laufen kann. Ich habe dann schon mal übers Internet rausgefunden, dass die Gezeiten sich alle 6 Std. ändern und dass dies nicht immer zur gleichen Zeit ist. Ich habe dann Einheimische gefragt und die haben gemeint, die nächste Flut käme erst in 6 Std. Puuuhhhh, Glück gehabt. Ich habe jetzt auch eine Seite gefunden wo man diese Informationen abrufen kann.

In Cancale, ein wunderschönes bretonisches Städtchen direkt am Meer, wollte ich eigentlich auf dem Campingplatz übernachten. Aus irgendeinem Grund bin ich dann noch ins Office de Tourisme und dort hat man mir gesagt, dass auf dem Camping nur Mobilhomes also Autos Zugang hätten. What??? Ich konnte es fast nicht glauben. Deshalb musste ich noch 4 km weiter und bin in dieser sympathischen Jugi gelandet wo ich sogar ein Einzelzimmer habe.

Ich habe also nur 2 Tage gebraucht anstatt 3 um hier anzukommen und das ist gut so. Freue mich bereits auf den nächsten Tag.

Liebe Françoise
Ich freu mich sehr für Dich dass Du Dich wieder auf den Weg gemacht hast! Und dann erst noch in die Bretagne…vor 2 Jahren waren wir auf diesem Abschnitt, diesen September möchte ich den Weg fortsetzen.
Ich bin sehr gespannt was Du noch erleben wirst und freu mich über die Bilder!! Ps; Gönn Dir unbedingt eine feine bretonische Galette!! Soooo lecker!!
Alles Liebe
Sandy
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Wunderschöne Fotos machst Du liebe Françoise,
Gerne lese ich immer wieder deine Berichte.
Alles Gute wünsche ich Dir bei deiner Wanderung
In Gedanken bei Dir
Evelyne
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Hallo Françoise, schön, wieder etwas von dir zu hören. Viel Spass und guten Mut! Ich bin zu Fuss nicht mehr so gut unterwegs, aber das Velofahren liegt noch gut drin. Herzlich Angelika
Vor 3 Jahren sind wir von Paris nach Mont St. Michele geradelt. War eine schöne Tour.
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