08.07.2021 Port Pican – 23 km

Hier brauchen auch Pferde einen Regenschutz

Was habe ich doch gut geschlafen in meinem grossen bequemen Bett. Was für eine weise Entscheidung dies doch war mir ein Zimmer zu gönnen. Nach meinem köstlichen Cous Cous (ja man darf übertreiben😉) habe ich noch kurz den nächsten Tag vorbereitet und dann habe ich mich auf das Bett gelegt und mich mit meinem Schlafsack locker zugedeckt. Das nächste was ich weiss, ist dass dann schon wieder Morgen war. Ich habe es also nicht mal richtig ins Bett geschafft.

Da sah’s noch finster aus

Die Kleider die ich letzten Abend noch gewaschen habe waren alle trocken. Meine Technik funktioniert einfach perfekt sogar wenn es draussen feucht ist. Ich lege die Kleider einfach in das Badetuch, mache eine Rolle, lege sie auf den Boden und laufe darauf herum bis die ganze Flüssigkeit im Handtuch ist. Dann hänge ich es auf und am nächsten Morgen ist alles trocken oder zumindest fast. Gleichzeitig massiere ich so auch noch meine schmerzenden Füsse. Zugegebenermassen habe ich gestern Abend eine Schmerztablette genommen, ich konnte kaum mehr laufen.

Hier macht man sich bereit für die Surfer

Heute Morgen fühlte ich mich auf jeden Fall wie neu. Kopf frei und keine Schmerzen. Um mich zu testen hat es natürlich gleich mal angefangen zu regnen. Ich bin mit voller Regenmontur gestartet. Aber nicht für lange, bald schon hat es aufgehört und ich bin zum ersten Mal kurzärmlig gelaufen.

Mittagspause

Der heutige Tag hat sich von Anfang an anders angefühlt. Keine Schmerzen und in meinem Kopf herrschte Ruhe. Sendepause! Ahhh was für eine Wohltat. Mir scheint es am besten zu gehen wenn ich leer bin. Gedanken sind gekommen und dann wieder gegangen. Nicht nötig sich an einem festzuklammern.

Ebbe ist so schön…

Nach ca. 6 km war ich dann endlich wieder am Meer. Es ging ganz easy und flach dem Meer entlang. Der Strand war voller Muscheln. Die Austern scheinen hier bei Ebbe überall rumzuliegen. Man sieht auch viele Einheimische mit Gummistiefeln und Eimern den Strand absuchen. Leider mag ich keine Austern🦪. Ich finde die sind nur glibberig und schmecken nach Meerwasser. Muscheln mag ich lieber und die gibt es hier auch überall. Heute übernachte ich in der Jugendherberge und da gibt es leider keine Moules sondern Spaghetti🍝. Ehrlich gesagt die Italiener können das besser😉.

Am Mittag habe ich nach St.-Benoit-des-Ondes ein kurzes Nickerchen am Strand eingelegt. Es war gerade Ebbe und das Meer war weit, weit weg. Eine andere Wanderin lag auch da. Die ist dann kurze Zeit später gegangen und plötzlich habe ich mich gefragt, wann denn eigentlich die Flut reinkommt🤔. Plötzlich war ich hellwach, an Mittagsschläfchen war nicht mehr zu denken. Ich musste noch einen ziemlich großen Abschnitt durchqueren, den man nur bei Ebbe laufen kann. Ich habe dann schon mal übers Internet rausgefunden, dass die Gezeiten sich alle 6 Std. ändern und dass dies nicht immer zur gleichen Zeit ist. Ich habe dann Einheimische gefragt und die haben gemeint, die nächste Flut käme erst in 6 Std. Puuuhhhh, Glück gehabt. Ich habe jetzt auch eine Seite gefunden wo man diese Informationen abrufen kann.

Austernfarmen

In Cancale, ein wunderschönes bretonisches Städtchen direkt am Meer, wollte ich eigentlich auf dem Campingplatz übernachten. Aus irgendeinem Grund bin ich dann noch ins Office de Tourisme und dort hat man mir gesagt, dass auf dem Camping nur Mobilhomes also Autos Zugang hätten. What??? Ich konnte es fast nicht glauben. Deshalb musste ich noch 4 km weiter und bin in dieser sympathischen Jugi gelandet wo ich sogar ein Einzelzimmer habe.

Wer genau hinsieht, sieht den Mont Saint Michel

Ich habe also nur 2 Tage gebraucht anstatt 3 um hier anzukommen und das ist gut so. Freue mich bereits auf den nächsten Tag.

Blick aus der Jugenherberge