20.07.2021 in der Nähe von Bréhec (Wildcamp) – 31 km

So sieht ein voller Strand im Norden aus

Oh mein Gott, was für ein Tag. Ich wollte eigentlich nicht so lange laufen aber ich habe es mal wieder vermasselt. Ich wollte zum Camping von Kerjean gehen der leider nicht mehr existiert. Ich habe zwar angerufen und die haben auch gesagt kein Problem aber leider war es wieder einmal der falsche Campingplatz. Im Süden der Bretagne gibt es scheinbar auch einen Ort der so heisst. Ziemlich dumm gelaufen und natürlich habe ich es erst gemerkt als es bereits zu spät war um umzukehren.

Ich wollte eigentlich auf den Campingplatz von Lanloup aber als ich um 21.00h ankam war alles schon geschlossen. Und ich wusste auch nicht wer der drei derjenige war, der Wanderer aufnahm. Telefonisch konnte ich niemanden mehr erreichen.

Denkmal welches an den Widerstand erinnert

Ich fühlte mich total verloren und hatte keine Ahnung wo ich hin soll. Total alleine und heimatlos, fühlte ich mich wie ein Hobo, jemand der auf der Strasse lebt. Ich bin herumgeirrt und wusste einfach nicht wo ich mein Zelt aufstellen könnte. Hier ein Platz zum zelten zu finden ist unheimlich schwer. Der Weg ist ca. 30 – 40 cm breit, auf einer Seite geht es runter und auf der anderen Seite ist dichtes Gebüsch damit man ja nicht auf die Idee kommt zu verweilen, dahinter könnte man teilweise schon zelten. Zudem ist immer alles mit Stacheldraht abgesperrt. Die Franzosen sind echt extrem mit ihrem Privatbesitz. Nur schon zu pinkeln ist schwierig geschweige man müsste ein anderes Geschäft verrichten. Dies weiss ich aber schon von meinen früheren Pilgerreisen in Frankreich.

Ich war verzweifelt, völlig erschöpft und wollte mich nur noch hinlegen. Tränen liefen mir die Wangen runter und dann endlich hinter einem Acker fand ich eine Stelle, wo man sogar noch eine schöne Sicht aufs Meer hatte. Zuerst bin ich einfach da gesessen, habe gegessen und erst so um 22.00 das Zelt aufgestellt. Habe gedacht wenn mich bis dann niemand verjagt wird es wohl gut sein. Ganz wohl ist mir nicht aber ich bin einfach froh ausruhen zu können.

Plage de Bonaparte

Morgens bin ich um 8.15 los. Beim Ausgang stand der Bäckerbus und da musste ich natürlich noch Croissants kaufen.

Es ging auch wieder viel der Strasse entlang und immer wieder hoch und runter. Dazu diese Treppenstufen, die machen mich wirklich fertig. Ich habe heute auf meinem Schrittzähler nachgesehen: 32 Stockwerke bin ich hoch und runter😵‍💫. Es war richtig hart heute und dummerweise die Strecke lang da es nicht viele Campingplätze gibt, die Hiker aufnehmen.

Der Ort an dem ich eigentlich übernachten wollteQ

Ich bin beim Denkmal vorbeigekommen vom zweiten Weltkrieg. Das steht da schön wie ein Obelisk.

An Strand von Bonaparte brauchte ich dringend Wasser, nur leider war auch der Bach abgesperrt mit einer Mauer und klettern wollte ich nicht. Weiter oben fand ich dann eine Stelle wo ich Wasser nehmen konnte. Die Wasserflasche mit eingebautem Filter ist wirklich praktisch vor allem wenn es Bäche hat. Die ersten 10 Tage habe ich ja keinen Bach gesehen… Da war es aber auch nicht heiß und ein Liter reichte immer.

Als mir klar war dass ich mich mit dem Campingplatz geirrt hatte, nahm ich es noch gelassen erst als ich merkte, dass ich es nicht vor 20.00 auf den Camping schaffe wurde es ungemütlich.

Um 15.00 habe ich Gottseidank noch zu Mittag gegessen und mir ein Panache gegönnt. Da wusste ich noch nicht, dass es ein sehr langer Tag werden würde.

Um 20.00 war ich an einer sehr schönen Stelle wo ich gerne gezeltet hätte. Leider kamen da aber zu viele Leute vorbei. Ich war whs. einfach zu früh. Vielleicht hätte ich einfach abwarten sollen.

So bin ich dann aber weitergegangen und schlussendlich hinter dem Maisfeld gelandet. War aber schlussendlich auch eine gute Erfahrung. Einfach um mich daran zu erinnern, dass es immer eine Lösung gibt.

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