
Habe nicht sehr gut geschlafen. Um 2.00 war ich bereits wach weil ich starke Nackenschmerzen hatte. Ein altes Problem. Zudem hat mich ein Moskito đŠ genervt. Einer reicht um einen die Nacht zu vermiesen. Dann war es auch noch einer dieser kleinen agilen Kerle, die man kaum erwischt. Ich habe es dann irgendwann aufgegeben ihn erwischen zu wollen und hab mich meinem Schicksal ergeben. Er war aber nett und hat mich nur noch einmal in die Wange gestochen. Der wartet bestimmt schon darauf, dass ich ins Bett gehe und er seine Ration Tapas erhĂ€lt. Grrrrrđ.

So gegen 8.00 bin ich dann raus um zu frĂŒhstĂŒcken, hier im Hotel gab es leider nichts. AnschlieĂend bin ich wieder ins Hotel weil ich mich ehrlich gesagt etwas krank und schlapp fĂŒhlte. Habe ein Pretuval genommen und mich hingelegt. Um 11.00 hatte ich meine Tour im Real Alcazar gebucht und bis dann ging es mir schon viel besser.

Das Real Alcazar ist eine gigantische Anlage mit einer ĂŒber tausendjĂ€hrigen Geschichte. Es ist vor allem im maurischen Stil erbaut worden aber nach der RĂŒckeroberung der Christen kamen auch gotische Baustile dazu. Da sind einerseits die beeindruckenden PalĂ€ste und anderseits die riesigen GĂ€rten mit Pavillons, Labyrinth und Springbrunnen. Es ist ehrlich gesagt einfach ĂŒberwĂ€ltigend und ich war froh, dass ich mich in den verschiedenen GĂ€rten immer wieder erholen konnte.

Was nicht so toll war, ist der Massentourismus wobei ich sicher bin, dass Corona bedingt weniger Leute hier sind als gewöhnlich. Mir hat es auf jeden Fall irgendwann gereicht. Ich bin froh, in einer Zeit aufgewachsen zu sein wo der Tourismus noch nicht so ausgeprÀgt war. Als ich mit Willi 2005 hier war, war es auch noch viel beschaulicher. Es ist anstrengend wenn es so viele Leute hat und jeder will das beste Selfie schiessen und das schönste Foto machen.

Betreffend schönstes Foto, da gab es einen lustigen Vorfall. Eine junge spanische Frau wollte mit dem Handy in der Hand als erste beim Balkon sein um ein Foto zu machen. Sie ĂŒbersah, dass im Boden eingelegt ein Wasserbecken war und stolperte mit einem FuĂ in den Brunnen. Ich war nicht die einzige die schmunzeln musste. Wenn man halt immer aufs Handy starrtâŠđ.

AnschlieĂend ging ich in die Tapasbar Casa Morales, direkt neben meinem Hotel. Lustigerweise ist mir diese Bar indirekt empfohlen worden von Unicorn einer Hikerin, die gleichzeitig mit mir auf dem PCT war 2017. Sie macht eine Europatour und war vor kurzem in Sevilla. Ich folge ihrem Blog deshalb habe ich hier Mittag gegessen. Es hat ja teilweise sehr viel Knoblauch an dem Essen hier aber das ist gut, Knoblauch enthĂ€lt nĂ€mlich natĂŒrliches AntibiotikumđȘ.

AnschlieĂend gab es Siesta im Hotel und dann musste ich noch fĂŒr morgen Proviant einkaufen. Dann hatte ich schon wieder Hunger und habe der Portiguillo Bar einen zweiten Besuch abgestattet. Die Kellnerin hat mich zuerst nicht wiedererkannt aber als ich 2 verschiedene Tapas bestellt habe konnte sie sich wieder erinnern. Ich konnte ihr ansehen, dass sie meinte dies sei zu viel aber es war goldrichtigđ.

Dann gab es noch einen Spaziergang im Altstadtviertel Barrio de Santa Cruz. Richtig schön war das trotz der SouvenierlĂ€den und Folklorekitsch. Es gibt coole Bars und Restaurants, lauschige GĂ€rten und viele enge Gassen. Hier habe ich auch den gröĂten Gummibaum gesehen. GIGANTISCH!!! Man kann nicht mal ein Foto machen, der Baum ist schlichtweg zu groĂ. Leider habe ich hier kaum Fotos gemacht weil es genieselt hat.

Heute war es vor allem am Morgen richtig kalt und bewölkt. Als ich aus der Portiguillo Bar rauskam hat es sogar genieselt. Ich konnte aber trotzdem meinen Spaziergang machen mit Regenjacke und Kapuze.

Morgen soll es ja den ganzen Tag regnen. Tönt wie ein normaler erster Tag. Mein Motto ist ja die ersten 3 Tage muss man ĂŒberstehen und erste Tage sind eigentlich nie einfach. Ich habe mir in Guillena schon mal ein Zimmer reserviert. Es gibt dort zwar eine tolle private Herberge aber mit meiner ErkĂ€ltung will ich nicht in einen Schlafsaal.

Auch will ich es langsam angehen. Den Weg durch die Stadt erspare ich mir und nehme den Bus bis Italica. In Italica werde ich die römischen Ruinen einer ehemaligen Siedlung besichtigen, d.h. wenn es nicht in Strömen regnet ansonsten werde ich einfach daran vorbeilaufen. Oder in eine Tapasbar und darauf hoffen, dass es aufhörtđ.





