Heute bin ich die letzte Etappe auf der Via de la Plata gelaufen. Ab Morgen bin ich auf dem Camino Sanabres. Die Nationalstraße und die Autobahn gehen Richtung Astorga und ich gehe Richtung Ourense🤗.

Das Wetter war heute besser, die Sonne schien aber es war immer noch windig. Auf jeden Fall besser wie gestern.

Ich habe sehr gut geschlafen und um 7.30h gab es Frühstück. Grace war auch schon da.

Das erste kurze Stück ging ich auf der Nationalstraße, so konnte ich den Weg etwas abkürzen. Beim Kloster sah ich bereits Steve und Aline auf mich zukommen. Die beiden haben wirklich riesige Rucksäcke, sieht sehr schwer aus. Das hindert sie aber nicht daran immer vor mir anzukommen😂.

Nach 2 Stunden machte ich eine erste Pause und aß ein Stück von meinem alten etwas harten Brot mit Emmentaler Käse. Der war gar nicht so schlecht. In der Schweiz ist mir der Emmentaler zu fade. Als ich zusammen packte sah ich Jean-Luc durchrauschen. Ich habe ihn seit Cañaveral nicht mehr gesehen. Wir liefen ein Stück zusammen bis sein Telefon läutete und dann ging ich alleine weiter.

Ich kam an den Ruinen einer alten Burg vorbei, die einmal der Hauptsitz der Santiago-Ritter war. Ist aber leider nicht mehr viel davon übrig. Da war eine Brücke und die wurde zerstört. Dies war der Untergang der Templerburg.
Es ging wieder hügelig durch endlose Felder und die Autobahn war auch nie weit entfernt. Die bin ich jetzt ja bald los, Gottseidank.

Kurz vor dem ersten Dorf war ein Zeichen mit Bar in 300m. Ich nahm an, dass es im Dorf auch eine Bar haben würde und lief weiter. Aber dem war nicht so. Ich lief weiter bis Riego del Camino. Die eine Bar war auch zu und ich fragte einen Hiker ob es im Dorf eine Bar geben würde. Der bejahte und meinte ich soll einfach die Straße runterlaufen und unten rechts abbiegen. Ich lief ein kurzes Stück der Hauptstraße entlang und entschied dann umzukehren. Ich machte einen letzten Versuch in die andere Richtung und dann wurde ich endlich fündig.
Der Barbetreiber hatte heute frei, nur die Putzfee war hier. Ich fragte nach einer Clara con limon aber sie meinte sie könne den Zapfhahn nicht bedienen. Dann fragte ich nach einem Café von leche aber da war das erhitzen der Milch das Problem. Schließlich fragte ich ob ich einfach ein Kas Limon haben könne. Da strahlte sie und gab mir meine Limonade. Ich kriegte dann auch noch das letzte Stück Tortilla und meine Pilgerwelt war in Ordnung. Jean Luc hatte nicht so viel Glück, er bekam keine Tortilla mehr. Er machte sich dafür die Clara con Limon gleich selber am Zapfhahn😂. Es war echt lustig. Am Schluss gab ich ihr ein Trinkgeld und sie strahlte wie ein Maienkäfer.

Dermaßen gestärkt begab ich mich auf das letzte Stück des Weges. Leider war es sehr steinig und meine Füße schmerzten immer mehr. Ich wurde immer langsamer. Ich war echt froh, als ich angekommen bin.
Ich rief der Vermieterin der Casa rural an und sie begleitete mich bis dahin. Grace war bereits dort, wir teilen heute das Zimmer. Es ist wunderschön hier. Ich konnte sogar alle meine Kleider in der Waschmaschine waschen. Das freut das Pilgerherz. Ist erst das zweite Mal auf diesem Weg.
