Heute war so ein schöner Tag. Der Camino Sanabres fängt schon mal richtig gut an. 18 km nur Natur pur ohne lästige Autobahn oder Nationalstraße.

Ich bin heute kurz vor 8.00h losgelaufen Richtung Ourense. Auf dem Weg aus dem Dorf habe ich zum letzten Mal die A66 unterquert. Auf dem Weg stolzierte ein Storch und pickte an allerlei interessanten Dingen rum. Als ich richtig nahe war flog er natürlich davon.

Es lief sich sehr leicht heute, keine felsigen Wege mit spitzen Steinen wie gestern. Ich lief durch viele Steineichenplantagen. Man führte uns teilweise im Zickzackkurs herum aber das war mir Wurst, ich genoss jeden Moment.

Ich kam zu einer alten Brücke und überquerte den Rio Esla. Gleich nach der Brücke hatte es viele gelbe Pfeile die nach links zeigten. Fragte mich zuerst wo es den über die Leitplanken weitergehen soll aber am Ende der Brücke hatte es einen schmalen Durchgang.

Ein schmaler steiniger Pfad führte mich nach unten an das Ufer vom Rio Esla. Anfangs war es sehr felsig und ich musste teilweise klettern. Ich freute mich riesig hier auf diesem kleinen Uferpfad zu laufen. Sowas gab es auf der Via de la Plata nie!

An einer besonders schönen Stelle macht ich Pause, um meine Jacke und die Leggings auszuziehen. Es wurde langsam warm auch war es Zeit Sonnencreme aufzutragen und etwas kleines zu Essen. Esther und Carsten kamen vorbei und anschließend Steve und Alina.

Etwas später kam auch noch Grace was mich sehr verwunderte weil sie war eine halbe Stunde vor mir gestartet. Sie hatte sich verlaufen. Bei der Brücke ist sie geradeaus weitergelaufen und dann meinte sie der Camino sei auf der anderen Seite. Schlussendlich musste sie quer durch ein Feld zurück zur Straße und dann auf den kleinen Uferpfad. Sie war fix und fertig.

Es ging 50 m steil den Berg hinauf und dann kamen wir auf eine kleine Hochebene wo man eine ausgezeichnete Aussicht auf den Rio Esla und den Stausee hatte. Wir machten eine richtige Fotosession da oben, es war einfach zu schön.

Von da an ging ich mit Grace weiter. Normalerweise läuft Grace schneller wie ich aber heute hatte ich überhaupt keine Fussschmerzen und konnte gut mithalten.

Wir kamen schnell voran und nach 18 km kamen wir endlich in ein Dorf und fanden den Weg zur Bar. Steve und Alina waren natürlich auch da. Wir erfrischten uns mit einer Clara, aßen Oliven und dann ging es auch schon bald weiter.

Ein Deutscher lief mit einem Sonnen reflektierenden Schirm und nach 14.00 fing ich an ihn zu beneiden. Es wurde heiß. Wir liefen schnell und um 15.30h kamen wir endlich an. Am liebsten wären wir gleich ins Restaurant gestürzt um etwas zu essen aber wir beherrschten uns dann doch und gingen erst in die Albergue um einzuchecken.

Danach ging es aber gleich zum Mittagessen. Esther und Carsten saßen bereits da und wir gesellten uns zu ihnen.

Tabara ist mal wieder ein richtiges Dorf mit einem schönen Dorfkern. Das Zimmer ist dafür nicht so ein Hit, es riecht nach Schimmel. Mir ist mein kleiner Faszienball, den ich zum massieren der Füsse verwende, unter das Bett gerollt. Eigentlich wollte ich gar nicht wissen was sich alles unter dem Bett befindet. Ich sah eine Pinzette, ein Feuerzeug und andere Dinge. Scheinbar wird unter dem Bett selten gewischt.


