Immer wenn ich weiß, dass ich früh aufstehen muss, schlafe ich schlecht. Ich schlafe am liebsten mit Ohropax und einem Buff über meinen Augen. Wenn ich aber den Wecker stellen muss, höre ich ihn nicht wenn ich die Stöpsel in den Ohren habe. Mohammed war der einzige Mann im Schlafzimmer und natürlich schnarchte er.

Dazu kam, dass ich Kopfschmerzen hatte vom vielen Wein den wir getrunken haben und irgendwie hatte ich einen leichten Sonnenstich. Aber sonst geht es mir gut😂.

Ich bin kurz vor 6.30 aufgestanden. Am Abend vorher hatte ich bereits alles in meinen Rucksack geworfen damit ich am Morgen rausgehen und meinen Rucksack draußen packen konnte. Hier auf der Via de la Plata gehen die Pilger rücksichtsvoll miteinander um, dass schätze ich sehr. Auf dem Camino Frances geht es anders zu und her, alles viel chaotischer. Für die meisten Pilger auf der Via de la Plata ist es nicht der erste Pilgerweg und das merkt man vor allem im Umgang miteinander.

Um 7.00h gab es Frühstück. Ich stopfte mich richtig voll, aß sogar ein Brioche, was ich sonst nicht tun würde. Zudem nahm ich noch 2 Butter und ein zusätzliches Brioche mit. Ich konnte ja gestern nicht einkaufen. Deshalb musste ich auch mit dem gechlorten Wasser vorlieb nehmen. Grace aus Amerika hat mir noch einen Apfel gespendet und gestern Abend habe ich noch eine Orange mitgenommen nach dem Abendessen. In 12 km soll es eine Bar geben aber ob die offen ist am 1. Mai weiß ich nicht.

Bis Villanueva de Campean bin ich praktisch durchgelaufen. Habe nur mal schnell angehalten um die Jacke auszuziehen und mich mit Sonnencreme einzuschmieren. Die Bar hatte Gottseidank offen und ich aß eine Tortilla und einen Caffee con leche.

Die Engländerin saß auch dort und ich gesellte mich zu ihr. Ich meinte ich hätte auch gerne längere Beine damit ich schneller laufen kann. Sie meinte ich müsse einfach meine Stöcke richtig einsetzen dann würde ich automatisch schneller werden. Sie hat mir dann gezeigt wie ich das machen soll. War echt hilfreich und ich wollte es sogleich ausprobieren. Ich habe noch schnell meine Wasserflasche auffüllen lassen und schon war ich wieder unterwegs.

Ich war so konzentriert auf den Einsatz der Wanderstöcke, dass ich gar nicht merkte wie die Zeit vorbeifliegt. Um 13.00 hatte ich bereits 21.5 km geschafft und bis Zamora waren es nur noch 10 km.

Ich lief viel dynamischer und ermüdete nicht so schnell. Was es doch ausmacht wenn man die Stöcke richtig benutzt😜. Um 15.30 war ich bereits in Zamora. Der Anblick von Zamora hat mich umgehauen. Es ist eine sagenhaft schöne Stadt. So schön, dass ich spontan beschloss eine Nacht lãnger zu bleiben.

Der ganze Weg heute war wunderschön, so völlig anders wie gestern. Hüglig, farbig, abwechslungsreich. Ich war richtig happy und die schlechte Nacht komplett vergessen.

In der Albergue musste ich mich entscheiden zwischen dem oberen Bett in einem Frauenzimmer oder einem unteren Bett im Männerzimmer. Habe mich für die Mädels entschieden. Ob das eine Weise Entscheidung war weiß ich erst morgen. Die Betten hier sind ziemlich hoch und ich hoffe einfach, dass ich nachts nicht raus muss. Habe die Mädels schon mal vorgewarnt, falls es nachts rumpelt, bin ich wohl aus dem Bett gefallen😂.

Ich ging mit der Engländerin Abendessen auf der Plaza Mayor. Lange Zeit hatten wir nicht denn um 22.00 mussten wir in der Albergue sein weil sie dann die Türe schließen. Nichts da mit Nachtleben auf dem Pilgerweg! Manchmal ist es besser in der Stadt ein Zimmer zu nehmen😉.



liebe Francoise
schöne Fotos von der Strecke und auch von der Stadt
und du schreibst so positiv, toll das es so gut geht.
Kannst du die zweite Nacht auch in der Herberge bleiben, wenn du einen Tag in Zamora bleibst?
Ich hatte heute Besprechung wegen dem rechten Knie nach dem MRT
keine Arthrose, kein Meniskus nur entzündeten Schleimbeutel, das sollte beim Wandern nicht hindern 😉
Dir eine gute Zeit, nette Pilger und eine ruhige Nacht
lieben Gruss
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Einfach wunderschön 🤩
Liebi Griessli Marianne
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