24.04.2022 Puerto de Béjar – 24 km

Heute Morgen gab es erst um 8.00 Frühstück und so musste ich mich nicht beeilen mit dem Aufstehen. Das war auch gut so, denn ich bin gestern für Pilgerverhältnisse spät ins Bett gegangen erst um 23.00h.

Anna, Bill und ich

Ich habe gestern einen sehr schönen Abend verbracht mit Anna, noch einer anderen deutschen Pilgerin, die in die andere Richtung läuft und Bill aus Neuseeland. Es war so lustig. Bill und ich waren die einzigen, die diesen Bach überquert haben, die anderen wurden alle bereits beim Arco de Caparra abgeholt. Bill fragte mich: «Verrate mir wie du diesen Bach überquert hast», ich antwortete ihm ich habe die Socken ausgezogen, die Sohlen rausgenommen und bin einfach rüber marschiert. Tönt jetzt einfacher als es wirklich war aber er war beeindruckt😂. Bill ist sehr groß, er hat Schuhgröße 48. Er ist auf den Stein, den es weggeschwemmt hat, rauf gesprungen😱. Der war ca. 2m vom Ufer entfernt, da war ich beeindruckt. Wir saßen am Tisch und haben uns gegenseitig abgeklatscht.

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich den Morgen liebe?

Um 8.00 war ich beim Frühstück. Die 3 km die mir bis zur Abzweigung zum Hostal Asturias fehlten, schenkte ich mir. Den schönsten Teil bin Ich sowieso bereits gelaufen.

Afrikanische Savanne

Ich ging auch nicht zurück zur Via de la Plata sondern lief auf der Via Verte de la Plata bis kurz vor Aldenueva del Camino. Die Via Verte ist ein alternativer Camino. Er verläuft entlang einer alten Bahnstrecke, die aber nicht mehr existiert. Er verläuft schnurgerade ist aber wunderschön. Eine gute Alternative vor allem an heißen Tagen denn er ist schön schattig und wie der Namen vermuten lässt sehr grün.

Diese Kühe haben ein schönes Leben

Kurz vor Aldenueva del Camino ist Bill an mir vorbei gerauscht wie ein Schnellzug. Der hat ein Tempo drauf, das ist unfassbar. Der ist so schnell, dass er manchmal auch eine Abzweigung verpasst. Ich sah ihn dann wieder in die andere Richtung hechten. Er ist aber ein guter Typ. In 4 Jahren plant er eine sehr große Reise zu Fuß. Kann mich leider nicht mehr erinnern wo es durchgeht aber ich habe ihm meine Telefonnummer gegeben damit er mich informieren kann wenn es losgeht und ich ihm dann virtuell folgen kann. Ja ich liebe solche großen Abenteuer.

Hier werden Stiere für die Arena gezüchtet.

Den heutigen Tag könnte man auch kurz in am Morgen Top und an Nachmittag Flop einteilen. Ab Aldenueva del Camino lief ich nämlich 9 km bis Baños de Montemayor auf der Nationalstraße. Wirklich kein Vergnügen. Vor allem war der Pannenstreifen teilweise fast nicht existent. Ich wusste anfangs aus nicht wirklich wo ich jetzt laufen soll, rechts, links oder doch direkt auf der Strasse. Der Blick auf die Berge war zwar fantastisch aber diese 9 km waren hart.

Via Verde

In Banos de Montemayor gönnte ich mir zuerst einmal ein Mittagessen mit Clara und Kaffee. Ich ließ mir noch ein Sandwich zum Mitnehmen machen da ich nicht wusste, ob man in Puerto de Béjar essen kann. Auch soll es bis Salamanca schwierig sein Essen zu kaufen. Sehen wir mal bisher bin ich auf jeden Fall nicht verhungert.

Die rote Brücke

Eigentlich hatte ich bereits in Baños de Montemayor ein Bett in der Herberge gebucht aber als ich nochmals den weiteren Weg anschaute beschloss ich dass es besser ist noch 2.9 km anzuhängen damit ich am nächsten Tag “nur” 29 km laufen muss anstatt 32 km.

Die Berge kommen näher

Ich bin hier in einer Donativo Herberge, d.h. man gibt was man will. Ich gebe meistens das gleiche was man in einer normalen Herberge gibt nämlich 15€. Die Pilgerherbergen sind wirklich sehr günstig und meistens ist sogar noch ein Frühstück dabei. Ein Zimmer in einem Hostal kostet zw. 15 in 33€. Ist auch nicht viel und man hat ein Einzelzimmer. Ich wechsle immer ein wenig ab. Wenn man Kontakt will mit anderen Pilgern geht man besser in die Albergue, wenn man seine Ruhe haben will nimmt man sich ein Zimmer.

Aldenueva del Camino

Um 15.45h habe ich mich auf den Weg gemacht Richtung Puerto de Béjar. Es ging hinauf auf über 900m. Ich lief auf einem alten römischen Kopfsteinpflaster den Berg hoch. Das Mittagessen und das Bier hatten mich nicht sonderlich ermüdet im Gegenteil ich fühlte mich gestärkt. Um 16.45 war ich bereits bei der Albergue.

Die weißen Pferde

Bei der Tankstelle holte ich mir noch frisches Wasser und eine Tüte Pommes Chips. Das Wasser aus dem Hahn kann man in Spanien nicht trinken, weil es extrem gechlort wird. Schmeckt wie bei uns im Schwimmbad.

Das Panorama ist klasse, ich laufe aber auf der Nationalstraße

Neben mir war noch eine andere Pilgerin aus Brasilien Angelina. Sie wollte Spaghetti kochen und da sagte ich natürlich nicht nein. Dazu eine gute Flasche Wein. Die zwei Hospitaleros aßen auch mit. Die Konversation war etwas schwierig weil ich nicht so gut Spanisch spreche aber die Spaghettis waren vorzüglich.

Endlich mal was anderes als Straße

Morgen will ich früh raus weil es eine lange Etappe werden könnte. Ich entscheide mich aber erst nach 19 km wie weit ich laufe. Buenas noches😴.

Blick zurück auf Banos de Montemayor

B na ach Baños de Montemayor habe ich übrigens die Extremadura verlassen und ich befinde mich jetzt in der Provinz von Kastill y Leon. Bald werde ich in Salamanca sein.

Der steinige Pfad hoch nach Puero de Béjar
Nochmals Blick zurück
Die coole Bar im ehemaligen Bahnhof
Estacion in Puerto de Béjar
Die Albergue

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