Heute war ein sehr anstrengender Tag nach der ausgelassenen Party gestern auf Meile 77. Durch das viele Bier musste ich abends nochmals raus was ich sonst nie muss. Es war die erste richtig klare Nacht und am Himmel waren Millionen von Sternen. Bin dann im Dunkeln etwas rumgestolpert bis ich ein Plätzchen unter dem Sternenzelt gefunden habe wo ich das viele Bier ablassen konnte.
Den Wecker habe ich auf 5.00 gestellt da ich spätestens um 6.30 los wollte. Ich wusste, dass es anstrengend und vor allem sehr heiss werden würde. Dazu gab es für ca. 24km kein Wasser. Ich habe 4.5 lt Wasser den Berg hinauf getragen. Mein Rucksack wog schätzungsweise 14 bis 15kg. Mein Kreuz schmerzt dementsprechend heute Abend und ich musste Ibuprofen nehmen.
Vom Scissors Crossing ging es auf einem schmalen Pfad in endlosen Serpentinen den Berg hinauf. Ich bin heute zum ersten Mal gestürzt und zwar bin ich auf losem Geröll ausgerutscht und auf meine rechte Seite auf einen Stein gestürzt. Zudem war da noch ein Kaktus wo ich mit meinem Arm gelandet bin. Gar nicht lustig und vor allem ziemlich schmerzhaft, ich musste mir mühsamst alle Stacheln aus dem Arm und aus der Hand ziehen. Ich werde wohl ein riesiges Hämatom an meinem Oberschenkel bekommen wo ich auf den Stein gefallen bin. Ich hatte aber Glück 🍀 im Unglück, denn wäre ich auf die linke Seite gefallen hätte wohl mein PCT-Abenteuer ein vorzeitiges Ende genommen. Da ging es nämlich steil hinunter..,
Von den 4.5lt Wasser durfte ich auch nur 2.5lt trinken, denn es war nicht sicher, ob der Water Cache (Wasser welches von freiwilligen Helfern mühsamst mit einem Laster hochgefahren wird) auch gefüllt war. Man darf sich nicht auf diese Water Caches verlassen, denn die können auch immer mal wieder leer sein. Ich habe von einem anderen Hiker erfahren, dass der Cache gestern Nachmittag leer war und heute neu bestückt wurde. Ich habe dan gleich mal 1lt Wasser mit Elektrolyten getrunken. In den ganzen 8 Std. die ich unterwegs war hätte ich das Wasser am liebsten im vollen Zügen geleert aber ich musste mich beherrschen. Ich musste mir immer wieder sagen, immer nur 2 Schlucke auf einmal trinken. Als ich ankam hatte ich noch 2lt aber der Cache war Gottseidank gut bestück. Wenn es kein Wasser gehabt hätte, hätte ich mit meinen 2lt nochmal 16km bis zur nächsten Wasserstelle weiterlaufen müssen. Das wären Schlappe 30km gewesen. Das Problem ist, dass man auch immer noch Wasser zum trocken Campen braucht, sonst gibt es kein warmes Abendessen und auch kein Frühstück am nächsten Morgen.
Heute campiere ich zum ersten Male alleine und irgendwie ist das schon etwas komisch aber wirklich Angst habe ich nicht. Sitze vor meinem Zelt und höre den Vögeln zu, dies ist mein Abendprogramm und viel besser als fernsehen. Jetzt noch schnell Zähne putzen und ab ins Bett.