Letzte Nacht als ich im Zelt lag habe ich gemeint ein Knurren gehört zu haben. Ich habe sofort an einen Puma gedacht aber es damit abgetan, dass es wohl der Wind gewesen war. Vorsichtshalber habe ich den Reißverschluss des Vorzelts zugezogen, wie wenn das bei einem Angriff eines Pumas was nützen würde😬. Ich hatte aber nicht groß Angst, habe meinen Blog weiter geschrieben und mich dann schlafen gelegt.
Als ich am nächsten Morgen zusammen gepackt habe, habe ich klar die Spuren eines Pumas vor meinem Zelt gesehen. Auweia! Habe ich mir das Knurren doch nicht eingebildet. Die Spuren folgten vor mir den Trail hinauf und um das Ganze noch auszureizen hat die große Katze noch mitten auf den Trail gekackt. Ganz frisch! Ich habe mich die ganze Zeit umgeschaut und vor allem bei Felsen hochgeschaut. Pumas fallen einem ja am liebsten von oben an und haben es auf das Genick abgesehen. Mein Genick ist Gottseidank gut durch den Rucksack geschützt. Na ja habe mich damit getröstet, dass der Mensch nicht zu oberst auf dem Menuplan des Pumas steht und bin tapfer den Pfad entlang gegangen.
Es ging ziemlich den Berg hinauf und ich war froh, nur noch knapp 3lt Wasser bei mir zu haben und nicht mehr 5lt meines leckeren Wassers. Auf einem Schild stand Water Cache in 1 Meile. Habe mich total gefreut, denn dies hieß, dass ich frühstücken konnte. Kaffee und Müesli benötigt einiges an Wasser, deshalb musste ich dies auslassen. Das Wasser musste ja noch 20km reichen. Als ich beim Cache ankam war der aber leider leer und so gab es halt nur einen Kaffee und einen Müesliriegel. Als ich dort saß kamen Peach, Long Carry, Mac Man und Mark vorbei, die ich gestern vermisst habe. Sie waren wirklich bei dem älteren Hiker, Tumbleweed, geblieben. Sie sind mit ihm noch bis zur Straße gegangen und Peach hat dann den Helikopter gerufen. Tumbleweed hatte vor nicht all zu langer Zeit eine offene Herzoperation. Es ging ihm gar nicht gut. Bin froh dass ich meinen SPOT GPS Locator dabei habe. Nicht nur für mich sondern auch wenn man anderen helfen muss. Ist doch irgendwie beruhigend zu wissen, dass ich nur eine Knopf auf meinem SPOT lange genug drücken muss und dann kommt ein Helikopter.
Nach 8 Meilen kamen wir beim Walden Cache an wo es nicht nur Wasser in einem Tank hatte sondern auch gekühlte Getränke in einer Kühlbox. Ich träume ja seit 2 Tagen von einer eisgekühlte Cola. Nicht dass ich sonst Cola trinken würde..,
Das Wasser von der gestrigen Quelle haben wir großzügig benutzt um unsere Hände, Arme und Gesicht zu waschen. Mann war ich froh, dass ich dieses gelbliche Wasser nicht mehr trinken musste!
Es ging dann wieder steil hinauf und war Sau heiß. Mir ist bald die Puste ausgegangen und ich beschloss Pause zu machen. Es ist nicht nur schwierig Schatten zu finden sondern noch schwerer einen Platz wo man sich hinlegen kann. Die meisten Plätze sind irgendwie in Schräglage so dass man sich nicht wirklich entspannen kann.
Um 14.00 war ich dann endlich im Paradise Valley Café, ein Highlight für jeden Hiker! Dort habe ich mir den Jose Burger mit Pommes gegönnt und 2 Riesengläser eisgekühltes Coca Cola😜. Beim Burger hatte es sogar Schweizer Käse, Speck, Avocados und Tomaten dabei. War lecker! Das Schaumgummibrot habe ich einfach links liegen lassen😉.
Dann war mein erster Hitch nach Idyllwild fällig. Ich hatte 3 Hiker schon seit längerem bei ihrem Versuch beobachtet und dachte mir schon, dass wird wohl nicht ganz so einfach. Ich habe mich dann etwas weiter hinten hingestellt und 5 Min. später hielt ein Auto aber leider bei den anderen. Ich durfte dann aber auch noch mitfahren, die freundliche Dame hatte ein riesiges Auto voller Hundefutter😉.
Jetzt bin ich auf dem Campingplatz Mount Jacinto. Für Morgenabend und Sonntag ist ein Schneesturm vorhergesagt und ich fürchte mich bereits vor dem Frieren in meinem Zelt. Die Temperatur wird tagsüber auf 6 Grad runtergehen und nachts auf Nullgrad. Nachdem wir die letzten Tage ca. 39 Grad hatten. Brrrrr! Schickt mir doch bitte eure wärmsten Wünsche😘.