Um 17.30 ging es wieder los, es war immer noch heiss aber zum aushalten. Ja und ich habe ja meinen Schirm, den ich aufspannen kann wenn es zu heiss wird. Fertig war es mit dem gemütlichen geradeaus gehen auf ebenem Trail. Es wurde schnell wieder bergig und ging vor allem den Berg hinauf.
Im Tayler Horse Canyon wurde es bereits dunkel bevor wir zur Quelle kamen und unser Wasser auffüllen konnten. Ich habe 4.5lt Wasser gefiltert, mit diesen weichen Platypusflaschen manchmal eine Herausforderung weil sie nicht von alleine stehen. Prompt ist mir die 2lt Flasche umgekippt und ich konnte mit dem filtern von vorne anfangen. Grrrr😖. Natürlich folgte nach dem Wasser aufladen der steile Aufstieg, wie kann es auch anders sein. Jetzt benötigten wir die Stirnlampen wirklich, denn der Weg war um einiges anspruchsvoller als am gestrigen Tag. Es ging auf einem sandigen ausgewaschenen Pfad den Berg hinauf. Meine Stirnlampe war ziemlich schwach und nachdem ich eine Weile rumgestolpert und geschwankt bin, meinte Hungry-G ob ich nicht die Batterien wechseln wolle. Wir haben in Hikertown extra noch Batterien gekauft. Gute Idee, die Batterien zu wechseln, denn jetzt konnte ich sogar den Trail sehen. Mein Schritt ist aber nachts dennoch unsicherer als am Tag, da ich die Unebenheiten des Trails nicht richtig sehe.
Um 23.00h aßen wir nochmals etwas, ich thailändische Nudeln, die ätzend schmeckten. Aber ich brauchte die Kalorien um die letzten 3.9 Meilen steil den Berg hinauf zu schaffen. Ehrlich gesagt war es eine Qual und wir waren alle am Limit. Wir gingen an schlafenden Hikern vorbei und ich hätte mich am liebsten dazugelegt. D-Hiker ging meistens voraus weil sie die beste Bergaufläuferin ist aber mit 4lt Wasser auf dem Rücken hatte sogar sie Mühe. Plötzlich blieb sie abrupt stehen weil eine Baby Klapperschlange auf dem Weg lag. Nur weil sie klein sind heißt das keineswegs, dass sie nicht gefährlich sind! D-Hiker hat zuerst ein bisschen rumgetrampelt und dann hat sie die Schlange kurzer Hand mit ihrem Stock aufgehoben und vom Trail geworfen. Sie hat gemeint, wir hätten keine Zeit zu warten bis die Schlange sich gnädigst vom Trail bewegt. Ich glaube sie war müde und wollte schnell ins Bett. Bei der nächsten Kurve hat sie dann um Haaresbreite eine Schlange knapp verfehlt. Die Schlange konnte gerade noch flüchten bevor D-Hiker auf sie getreten wäre. Von da an waren die Schlangen vorgewarnt und es sind uns keine mehr begegnet.
Es gab immer wieder schöne Ausblicke ins Tal. Man sah die vielen Lichter verschiedener kleiner Städte und die roten blinkenden Lichter der Windräder.
Wir waren alle ziemlich müde und ich musste mich richtig konzentrieren damit ich nicht den Abhang runter gekullert bin. Ihr müsst euch vorstellen, dass der Pfad ca. 40cm breit ist, auf der einen Seite geht es hoch und auf der anderen herunter und das teilweise ziemlich steil. Eine Meile vor der Campsite kam eine flache Stelle und ich fragte die Girls ob sie wirklich noch eine Meile weiterlaufen wollen, worauf D-Hiker ihren Rucksack auf den Boden geworfen hat und dezidiert gerufen hat: NEIN!!! Die Sache war schnell entschieden und um 1.30 morgens waren wir endlich im Bett. Wir lbeschlossen zu schlafen bis wir aufwachen. Wir wollten nur eins: SCHLAFEN!