Mir sind heute während dem Satsang einfach die Tränen runter gelaufen. Nicht weil ich traurig war sondern weil es mich so berührt hat und aus Dankbarkeit. Es ist so ein Geschenk zu Füßen von Mooji Baba zu sitzen.
Ich saß heute genau vor dem Bild von Ramana Maharshi, der Erleuchtete vom heiligen Berg Arunachala. Es ist das Bild, welches man meistens von ihm sieht. Er sieht einem direkt in die Seele, so habe ich es auf jeden Fall empfunden. Googelt ihn mal, dann wisst ihr vielleicht was ich meine.
Die Zeit vergeht so schnell, morgen ist bereits der letzte Satsang mit Mooji. Aber das schöne ist ja, dass man sich zu Hause auf YouTube alles nochmal anschauen kann.
Auf meinem Spaziergang entlang dem Ganges, habe ich heute einem kleinen Jungen Blumen abgekauft. Die Blumen sind in kleinen Schalen und man übergibt sie dem Ganges. Sie waren für meine Eltern, als Dankeschön für die Zeit wo sie für mich da waren und auch um sie gehen zu lassen. Ich fand das ein schönes Ritual und wo wäre das besser als hier am heiligen Fluss.
Ich habe mich dann auf eine Bank im Schatten gesetzt und hatte vor ein wenig zu meditieren oder einfach zu sein. Es ging nicht lange und dann saßen vier junge indische Mädchen neben mir. Wir haben uns unterhalten und die waren total süß. Sie kamen aus Himachal Pradesh, irgendwo im Himalaya, und studieren Agrikultur. Sie waren modern gekleidet wie im Westen. Sie sind im letzten Jahr und wissen nicht was sie anschließend machen werden. Am liebsten würden sie in Europa weiter studieren. Kann ich gut verstehen. Die Begegnung mit Ihnen war auf jeden Fall sehr erfrischend.
Zu Hause habe ich mich kurz ausgeruht und dann lief ich den ganzen Weg wieder zurück zum Ashram. Heute Abend wurden Bhajans gesungen, dies ist in der hinduistischen Tradition das Singen des Namen Gottes in all seinen Formen.
Ich musste heute zum ersten Mal meinen Rucksack abgegeben da ich, wie einer der Gards meinte, zu viele Taschen dabei hätte. Es war irgendwie lächerlich denn als ich alles rausgenommen hatte was ich brauche war er praktisch leer außer meinen Socken und meiner superleichten Daunenjacke. Na ja seis drum, ich bin ja hier um mein Ego loszulassen😉.
Die Bhajans waren sehr schön und wer jetzt meint dies ist nur eine beschauliche Angelegenheit, der irrt sich gewaltig. Während den Bhajans singt man lauthals mit und es wird auch getanzt. Die Energie trägt einen immer höher und man wird einfach mitgerissen.
In einem Lied wurde Mutter Ganga besungen, das hinduistische Wort für Mutter ist Amma und da sind bei mir alle Schleusen gebrochen. Ich habe geheult und die Tränen sind mir nur so runtergelaufen. Ich konnte meine Mutter spüren, sie war bei mir. Es hat mir das Herz weit geöffnet und ich habe mich nochmals bei ihr bedankt für die Zeit wo sie für mich da war und habe sie gehen lassen.
Als ich meinen Rucksack holen wollte wurde gerade Mooji im Auto aus dem Ashram gefahren. Es entstand eine Gasse und ich stand gerade „zufällig“ am richtigen Ort. Ich habe ihn mit Namaste 🙏 gegrüßt und er hat mich gesegnet und meine Hand gehalten. Ich fühlte mich gerade sehr verletzlich und das war eine schöne Begegnung.
Dann wollte ich meinen Rucksack abholen und fragte einen Helfer. Der meinte ich müsse außen rum, zum anderen Eingang laufen. Als ich endlich da war, hinter Moojis Auto war eine lange Kolonne, war das Gate aber bereits geschlossen. Ich brauchte die Sachen nicht dringend, deshalb beschloss ich in das nächste TukTuk zu steigen und nach Tapovan zurück zu fahren. Der Rucksack würde auch Morgen noch da sein.
Das einzige Wort das der TukTuk Fahrer zu kennen schien war Tapovan. Er sagte immer wieder Tapovan, Tapovan very good und lachte dabei. Wir lachten alle mit ihm mit, wir waren in sehr ausgelassener Stimmung.