08.03.2019

Heute Morgen als ich zur Hauptstrasse hochlief, kam mir Mooji auf einem Roller entgegen. Ich stand an der Straße und habe ihn mit Namaste 🙏 gegrüsst. Ich habe nur gedacht, wow er fährt Roller🤗. Im Nachhinein habe ich dann gedacht, dass es wahrscheinlich nicht er gewesen war sondern ein Doppelgänger. Aber wer weiß, er sah auf jeden Fall aus wie er und er hat mich freundlich gegrüßt.

Bevor ich in das TukTuk gestiegen bin habe ich noch meine Bananen gekauft. Gerade als ich sie im Rucksack verstaut hatte, kam ein Affe 🐒 angerannt und wollte nach meinen Bananen greifen. Aber Pech für ihn, er war ca. 2 Sek. zu spät. No way habe ich zu ihm gesagt, nicht mein Frühstück 🍌.

Das enge Zusammensitzen macht mir nichts mehr aus. Ich hatte einfach wieder mal das Pech, dass vor mir ein freier Platz war und sich ein langer dünner Mann rein gequetscht hat. Dadurch konnte ich Mooji nur sehen, wenn ich meinen Hals verrenkte. Aber auch das ist nicht wirklich schlimm, es reicht seine Stimme zu hören, oft habe ich die Augen auch zu. Er beantwortet ja jedes Mal Fragen aber bis jetzt hatte ich kein Bedürfnis Eine zu stellen. Wenn er eine Frage beantwortet ist dies sowieso immer für alle und so viele einzigartige Probleme gibt es gar nicht, man erkennt sich wieder in den Fragen der anderen.

Heute ist mir bewusst geworden, dass ich vor 30 Jahren zum ersten Mal in Indien war. Damals, 1989 war ich fast ein halbes Jahr in Poona bei Osho. Es kommen mir viele Dinge aus dieser Zeit in den Sinn, ich könnte ein Buch darüber schreiben. Meine Ankunft damals im Ashram war nicht ganz einfach. Da waren so viele Menschen in roten Roben und alle schienen sich zu kennen. Ich kam mir ziemlich verloren vor und habe mich die ersten 2 Tage im Hotel verkrochen. Nur der Hunger war stärker als meine Angst und hat mich rausgetrieben. Es hat Zeit gebraucht um anzukommen.

Am Anfang wohnte ich in einer Hütte ohne Strom und Wasser. Ein netter junger Mann😉 ist dann mit mir in die Stadt gefahren und ich habe eine Matratze gekauft und sonst noch ein paar Kleinigkeiten, denn die Hütte war komplett leer. Ich wusste zu dieser Zeit noch nicht, dass man auch ein schönes möbliertes Zimmer, mit fließendem Wasser und Strom, in einer Wohnung mit anderen zusammen mieten konnte. Ich wusste damals auch noch nicht, dass ich die nächsten 10 Jahre jedes Jahr ein paar Monate hier verbringen würde.

So Schluss mit den nostalgischen Gedanken, zurück ins Hier und Jetzt!

Als ich heute Nachmittag über die Laxman Jhula Brücke lief, war eine ältere Frau vor mir kurz in Panik geraten weil ein ziemlich großer Bulle auf der Hängebrücke war und er sich zu ihr umgedreht hat. Ich glaube nicht, dass er aggressiv war aber ärgern sollte man sie nicht. Ich sehe ihn fast täglich, er hat zwei verschieden gebogene Hörner und ist sehr eindrucksvoll. Die Brücke ist recht schmal, nur Fussgänger, Roller und Kühe können Sie überqueren. Ja und da wir in Indien sind natürlich alles gleichzeitig und schön chaotisch😂.

Ich bin gerade damit konfrontiert, dass mir die Existenz ein Nein nach dem anderen serviert. Ich habe mir über das Internet einen Flug von Dehradun nach Delhi gekauft, da ich auf keinen Fall nochmals 5-6 Std. im Taxi nach Delhi verbringen will, da überwinde ich sogar freiwillig meine Flugangst. Jetzt muss ich die Bestätigung ausdrucken sonst lassen sie mich nicht in den Flughafen. Als ich ins Reisebüro ging, meinte er es sei prinzipiell möglich hier zu drucken aber im Moment seien alle Geräte besetzt. Dann wollte ich meine alte Mala (Gebetskette) neu aufziehen lassen. Nein das machen sie nicht, sie erstellen nur neue Malas (wahrscheinlich lohnt sich das für sie nicht). Als nächstes wollte ich in Ramanas Café (da wo ich am ersten Tag war) einen Chai trinken. Da nahmen sie keine Bestellungen mehr entgegen weil sie um 16.00 zu machten. Jetzt bin ich in der German Bakery und kriege keinen Cappuccino weil gerade wieder Stromausfall ist! Was bitte ist hier los🙄? Ich glaube Gott testet mich gerade. Er möchte wissen, ob meine Gelassenheit echt oder nur aufgesetzt ist. Ich glaube ich habe den Test bestanden, denn ich schaffe es im gleichen Moment loszulassen. Jetzt genieße ich halt einen etwas dünnen Nescafé😂.

Ahhh, es geht weiter mit den Neins. Hier wo ich wohne kann ich auch nicht ausdrucken, Drucker kaputt. Da hoffe ich doch, dass ich morgen einen besseren Tag erwische, denn normalerweise ist in Indien fast alles machbar. Ein Inder hat mir angeboten mich mit dem Roller irgendwo hinzufahren wo man drucken kann und außer dem gibt er noch Massagen. Ich habe dankend abgelehnt🙏.