20.07.2018, SJPDP, Ruhetag

Heute Morgen hatte ich ein Schoggiweggli vor dem Zelt von Sarah, Benoit und Philippe. Das war so süß in jeder Beziehung. Habe mir dann gleich noch einen Kaffee dazu gemacht und das Frühstück war perfekt.

Anschließend habe ich meinen Blog aktualisiert und dann ging es zu Maya Sport um neue Schuhe zu kaufen. Habe ein paar Salomon gefunden, leider auch wieder mit Goretex. Ich mache jetzt dann mal einen Kurztrip nach Amerika und decke mich mit Schuhen ein. Dann gab es noch Flip Flops und neue Batterien für meine Stirnlampe. Eine neue Spitze für meinen Trekkingstock hatten sie leider nicht. Ich habe auch noch ein paar Sachen nach Hause geschickt, habe viel zu viele warme Klamotten dabei. Ja und dann musste ich noch das Essen für die nächsten Tage einkaufen.

Als ich fertig war überlegte ich mir ob ich Olivier eine WhatsApp schicken soll um zusammen ein Bier trinken zu gehen. In dem Moment lief er mir aber gerade über den Weg und er hatte die gleiche Idee. Ich werde nicht ganz schlau aus Olivier. Er hat ein Geldproblem und zwar kann er nur mit Karte bezahlen und kein Geld ziehen oder erst wieder am 30. Juli wenn er seinen Lohn erhält. Ich frage mich einfach wie er die nächsten 10 Tage finanzieren will? Mich hat er auch schon angepumpt. Wir laufen morgen zusammen los um 8.00h und jetzt frage ich mich ob er mit mir laufen will weil er kein Geld hat. Na ja wir werden sehen, ein bisschen misstrauisch bin ich aber schon.

So ich werde jetzt schlafen. Hier hat es schon wieder geregnet, mein Zelt wird morgen wieder nass sein.

19.07.2018, St. Jean-Pied-de-Port, Camping municipal, 20km, 900m⬆️, 900m⬇️, höchster Punkt Munhoa 1021m

Heute war wieder einmal ein einfacher Tag aber auch ein trauriger. Sarah, Benoit und Philippe hören hier auf und alle anderen außer Olivier laufen morgen bereits weiter. Ich werde hier einen Ruhetag einlegen, der dringend nötig ist. Ich muss neue Schuhe kaufen und auch dünnere Socken wie auch eine neue Spitze für meinen Wanderstock. Außerdem möchte ich andere Sachen nach Hause schicken.

Ich bin um 7.20h los und im Zentrum von St. Etienne-de-Baigorry gab es mein erstes Buttercroissant😊. Es fing gleich mal mit einem ziemlich happigen Aufstieg an. Der Schweiß ist mir in Strömen hinuntergelaufen. Ich kann mich echt nicht erinnern, dass ich je so geschwitzt hätte.

Dies war der bisher längste Anstieg und teilweise auch wieder sehr steil. Aber für mich ist alles ok solange es keine ausgesetzten Kletterpartien mit schwerem Rucksack zu meistern gilt. Ich fühlte mich richtig gut heute und außer meinen schmerzenden Füßen gab es nichts zu beklagen.

Auf dem Gipfel des Monhoa machte ich Pause in Gesellschaft einer kleiner Herde Pferde. Ich nutzte die Gelegenheit mein Zelt zu trocknen. Anschließend folgte ein etwas steiler und vor allem heißer Abstieg nach St. Jean-Pied-de-Port. In Lasse gab es noch ein Panache bevor es beschwingt weiter zum Ende der Etappe ging.

Wir sind nochmal alle zusammen Essen gegangen und haben uns anschließend verabschiedet. Sarah, Benoît und Philippe nehmen morgen den Zug nach Bayonne. Die anderen laufen morgen weiter. Für mich ist erst mal ausruhen angesagt und and aufhören denke ich nicht mehr😉.

18.07.2018 St. Etienne de Bigorry, 16km, 1300m⬆️, 1300m⬇️, höchster Punkt Pic d’Iparla 1044m

Heute Morgen sind wir früh los. Um 5.30h hat bereits der Wecker geklingelt. Um 7.10 war Abmarsch. Wir wussten, dass uns eine schwierige Etappe bevorsteht. Für 17km waren 8.5 Std. Laufzeit veranschlagt, 1300m rauf und genauso viele wieder runter! Beim ersten Anstieg war schon schnell klar, dass Philippe die Etappe nicht wird laufen können. Er hatte Schmerzen im Oberschenkel. Wir haben es mit Magnesium versucht, Elektrolyten, Ibuprofen und Schmerzsalbe aber es wollte nicht besser werden. Deshalb musste er leider umkehren und nachdem ich die Etappe gelaufen bin, zumindest teilweise, kann ich nur sagen Gottseidank! Der Aufstieg war schon mal sehr anstrengend und das mit 3lt Wasser auf dem Rücken! Teilweise musste man an ausgesetzten Stellen wieder klettern und es hatte Drahtseile am Fels. Ist teilweise schon grenzwertig und vor allem gefährlich. Meine Beine waren immer noch müde vom Abstieg von gestern und ich hatte das Gefühl nicht genug Kraft zu haben. Zudem habe ich so extrem Muskelkater, dass ich aus der Hocke kaum aufstehen kann. Ich hatte noch nie soviele Blasen an meinen Füßen und dies verdanke ich meinen alten Goretex Wanderschuhen. Sie sind erstens zu klein und zweitens zu warm vor allem mit Merino-Wandersocken. Dies ist das letzte Mal, dass ich in Goretex Schuhen laufe!

In St. Jean-Pied-de-Port werde ich mir einige Gedanken machen müssen. Vor allem muss ich mir überlegen, ob ich den Weg überhaupt weiter laufen möchte. Ich komme teilweise recht an meine Grenzen und es ist eine riesige Herausforderung. Gestern hätte ich auch zu Tode stürzen können, wenn ich ausgerutscht, gestolpert oder gestürzt wäre. Ich musste alle meinen Gedanken, vor allem die negativen, zur Seite schieben und mich immer nur auf den nächsten Schritt konzentrieren. Ohne meine Wanderstöcke hätte ich es gar nicht geschafft. Teilweise war der Abstand zum nächsten Felsen für mich zu groß und ich musste mich auf meine Stöcke stützen um runter zu kommen. Klar war es auch eine Herausforderung und in dem Moment als ich den Abstieg begann habe ich diese angenommen.

Jetzt nochmal zu heute. Bei der ausgesetzten Kletterstelle bekam ich Unterstützung von Olivier, einem Franzosen aus Toulouse. Er hat gemerkt, dass ich Mühe hatte und auch Angst und ist bei mir geblieben und hat mir gezeigt wie ich die schwierigen Stellen am besten schaffen kann. Wir sind dann auch nachher mehr oder weniger zusammen gelaufen.

4 Std. habe ich für die 4km gebraucht bis ich endlich am Pic d’Iparla auf 1000m war. Ich bin somit 4km also 1km pro Std. gelaufen. Wie demoralisierend ist das denn? Dafür wurde ich mit einer Wahnsinns Aussicht belohnt, echt der Hammer! Es hat viele Pferde, Schafe und Geier. Die letzteren warten wohl auf ihre nächste Mahlzeit, die ich hoffentlich nicht sein werde😉. Weiter ging es auf der Krete über weitere 2 Pics und dann runter zum Col d’Harietta. Dort haben wir nach heißen, schweißtreibenden, weiteren 2 Std. im Schatten Pause gemacht. Dann hat das Wetter ganz schnell umgeschlagen und ein Gewitter war im Anzug. Wir überlegten was wir tun sollten. Die eine Möglichkeit war das Gewitter im Wald abzuwarten oder den Fluchtweg nach Urdos zu nehmen. Da ich in meinen Beinen kaum mehr Kraft hatte, vor allem nicht für weitere 4 Std. von rauf und runter und uns zudem auch das Wasser langsam ausging, entschlossen wir uns für das Zweite.

Es ging dann zügig runter Richtung Urdos während das Gewitter über uns nieder ging. Ich bin unterwegs 3x gestürzt oder habe mich unfreiwillig auf mein Hinterteil gesetzt. Es war am Anfang extrem rutschig. In Urdos haben wir uns zuerst einmal hingesetzt und haben verspâtet zu Mittag gegessen. Ich konnte da auch noch mein Zelt trocknen. Anschließend sind wir zur Departementale gelaufen und haben dort Autostop gemacht um nach St. Etienne de Bigorry zu gelangen. Nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten ging bereits das zweite Gewitter über uns nieder.

Ich hoffe nun, dass ich mich bis morgen wieder erholen werde damit ich nach St. Jean Pied de Port laufen kann.

17.07.2018, Bidarray, Gîte/Camping, 21km, 800m⬆️, 800m⬇️, höchster Punkt Col de Méhatché 716m

Ich bin heute Morgen um 8.15 mit Sarah, Benoit und Philipe gestartet. Es gab einen Kurzen aber steilen Anstieg zu den drei Kreuzen. Es war sehr anstrengend und Die Luftfeuchtigkeit war bei gefühlten 100%. Ich habe geschnauft wie eine alte Dampflokomotive. Nach nicht ganz drei Std. musste ich mich von den Franzosen trennen da ich eine Pause benötigte. Ich musste mich dringend um meine Blasen kümmern, mich mit Sonnencreme versorgen und vor allem Essen. Danach habe ich mich fast verlaufen aber ich habe im richtigen Moment jemanden getroffen den ich fragen konnte. Am Col des Veaux hatte ich die drei Bretonen wieder eingeholt. Dummerweise hatte ich bei der Ferme d’Esteban kein Wasser geholt, weil ich glaubte dies später auf der spanischen Seite tun zu können. Leider waren die Ventas geschlossen und ich musste zurück zur Farm laufen. Ich habe damit eine Stunde verloren und musste dann den gefährlichen Abstieg nach Bidarray alleine machen. Kurz vor dem steilen Abstieg habe ich meine Füße nochmals verpflegt. Bei der Schäferhütte musste ich dann entscheiden, on ich oben schlafe oder den steilen Abstieg alleine wage. Da ich zum Wasser holen auch hätte absteigen müssen entschied ich mich gleich runter zu gehen. Es war wirklich sehr steil und gefährlich. Es erforderte höchste Konzentration bei jedem Schritt, da ein Ausrutschen, Stolpern oder Stürzen schwerwiegende Folgen hätte haben können. Der PCT war teilweise auch schwierig aber Kletterpartien mit steilen Abstiegen hatten wir keine. Dies soll übrigens der schwierigste Abstieg vom ganzen GR 10 sein. Über mir kreisten ständig die Geier und die Bergziegen meckerten mich an. Ich beneidete sie um ihre Kletterfähigkeiten. Als ich das gröbste hinter mir hatte machte ich Pause bei einem Wasserfall wo ich mich erfrischen und meine weichen Knie etwas erholen konnte. Danach ging es weiter runter und auch wenn der Weg etwas einfacher war musste ich sehr aufpassen nicht zu stürzen denn meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Ich kam dann endlich auf eine Straße wo mich andere Wanderer ein Stück im Auto mitnahmen. So konnte ich mir eine lange Strecke auf der Straße ersparen. Um 18.30 war ich endlich im Gîte wo ich alle wieder traf. Nach diesem Wahnsinnstag gönnten wir uns einen Burger und für mich 2 Bier. Das hatte ich mir redlich verdient. Wir verbrachten einen lustigen und geselligen Abend bevor wir uns um unsere Zelte zurück zogen.

16.07.2018 Ainhoa, Gîte Étape, 21km, 700m⬆️, 700m⬇️, höchster Punkt Col des Trois Fontaines 563m

Heute Nacht gab es ein Gewitter nach dem anderen. Mein Zelt hat Gottseidank dicht gehalten denn es hat wie aus Eimern gegossen. An Schlaf war trotzdem nicht zu denken vor allem nicht ab 3.00 morgens. Wie es in einer Nacht so oft gewittern kann ist mir ein Rätsel. Kaum war eines vorbei kam das nächste. Du liegst dann im Zelt und zählst wieviele Sek. zw. dem Blitz und dem Donner vergehen. Irgendwann habe ich es aufgegeben und mir ein T-Shirt über die Augen gelegt und einfach gehofft, dass es nicht einschlägt. Ich konnte dann doch noch etwas schlafen. Am Morgen wollte ich eigentlich um 6.30 aufstehen aber diesen Plan habe ich gleich wieder verworfen als es wieder wie aus Kübeln goss. Ich habe dann erst mal im Zelt gefrühstückt und mich dann wieder hingelegt. Um 8.00 habe ich eine kurze Regenpause genutzt um pinkeln zu gehen und um zu schauen, ob Alissa bereits wach ist. Sie reagierte aber nicht als ich sie rief. Ich habe dann langsam meinen Rucksack im Zelt zusammen gepackt und schon fing es wieder an zu schütten. Ich hatte es verpasst die Zelttüre rechtzeitig zu schließen und schnell eine kleine Lache am Eingang. Ich wartete dann ab bis der Regen nachließ und transportierte den Rucksack auf die Veranda. Jetzt hiess es klitschnasses Zelt abbauen, nass in den Rucksack stopfen und dann darauf hoffen, dass ich es irgendwann während des Tages trocknen kann. Der Wetterbericht meldete aber, wenig aufbauend, dass es den ganzen Tag regnen würde. Great!Um 9.30 ging es dann endlich los zusammen mit Alissa und drei jungen Franzosen aus der Bretagne, Sarah, Benoit und Philippe. Die Franzosen sind bald davon gezogen und Alissa wollte ihre langen Hosen anziehen wegen der Bremsen oder Brämen (weiss nie wie diese grässlichen Viecher heißen) Auf jeden Fall war ich dann alleine unterwegs. Kurz vor dem Pass fing es an zu donnern und ich überlegte was ich tun soll. Ich entschied mich dann so schnell wie möglich über den Pass zu gehen und auf der anderen Seite gleich wieder runter zu laufen. Das Gewitter kam aber nie näher dafür regnete es immer wieder wie wenn jemand die Schleusen auf- und zu dreht. Auf dem Pass habe ich mich dann fast verlaufen aber dann habe ich die Wegmarkierung gerade noch rechtzeitig gesehen. Es kam dann ein kleiner Wald wo ich mich entschied Pause zu machen und auf Alissa zu warten. Sie hatte gestern Probleme mit dem Schienbein und den Füßen und ich wollte sicher sein, dass sie ok ist. Ich sah sie dann auch schon bald auf dem Pass wo sie den falschen Weg einschlug. Ich habe gerufen und gewunken aber sie hörte mich einfach nicht. Dann sah ich die drei Franzosen kommen, welche eigentlich vor mir hätten sein sollen aber sie hatten sich auch verirrt. Alissa klagte über Schmerzen am ganzen Körper und es sah nicht gut aus. Wir machten uns dann alle zusammen an den Abstieg nach Sare wo wir völlig durchnässt ankamen. In Sare kam dann plötzlich die Sonne und es windete, sodass ich ganz schnell mein Zelt einigermaßen trocknen konnte. Wir sind dann ins Restaurant und haben uns erst mal die Bäuche voll geschlagen. Es kam was kommen musste Alissa entschied sich in Sare zu bleiben und einen Ruhetag einzulegen. Wir zogen dann zu viert weiter und mussten uns durch überflutete Waldwege kämpfen. Die Goretex Schuhe waren komplett durchnässt wie alles andere auch. Der schlimmste Regenguss stand uns aber noch bevor nämlich als wir in Ainhoa ankamen. Da hat es sintflutartig geregnet und nässer könnte man nun wirklich nicht mehr werden. Um 18.30 schafften wir es endlich zum Gîte und ich beschloss, mein Zelt im Rucksack zu lassen und in einem Bett schlafen. Das Wetter hat sich mittlerweile beruhigt und morgen soll es besser werden. Gottseidank!

15.07.2018 Olhette, Gîte/Camping, 21km, 1200m⬆️, 1100m⬇️, höchster Punkt 574m

Mit Schlafen wurde es leider nichts letzte Nacht, ich hatte bis 3.00h morgens Kopfschmerzen. Ich bin dann nochmal zur Toilette und habe anschliessend das dritte Vitamin I (Ibuprofen) eingeworfen. Ich konnte dann noch 2-3 Std. schlafen. Am Morgen war ich dementsprechend müde und schaffte es erst um 6.30 aufzustehen. Ich habe das Zusammenpacken am ersten Morgen in 1Std. und 15Min. geschafft. Nicht schlecht oder? Am ersten Morgen auf dem PCT hatte ich dafür noch 2 Std. gebraucht. Es ist also doch noch was hängen geblieben trotz neuem Rucksack.

Um 7.45 war ich auf der Piste und wusste bereits, dass es eine feuchte und heisse Angelegenheit werden würde. So eine feuchte schwüle Hitze habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Ich habe geschwitzt wie ein Schwein. Wieso sagt man das eigentlich? Schwitzen Schweine überhaupt😂🐷?

Der Rucksack fühlte sich sehr schwer an und ich fragte mich mal wieder warum ich mir das eigentlich antue. Auch hatte ich große Zweifel, ob der GR 10 nicht eine Nummer zu groß ist für mich. Das ist richtig bergig und ganz schön steil. Keine sanften Serpentinen wie auf dem PCT, nein es geht direkt zur Sache oder besser auf den Pass. Bei meiner ersten Rast habe ich Alissa kennengelernt. Sie kommt aus der Schweiz und plant den ganzen Weg bis zum Mittelmeer zu laufen. Chappeau! Sie kommt aus Genf und ist gerade 30 geworden. Wir haben uns immer wieder getroffen und sind dann das letzte Stück zusammengelaufen.

Es war teilweise richtig hart heute, von wegen sanfte Hügel im Baskenland, teilweise hatte ich das Gefühl, im nächsten Moment zu kollabieren. Es ging in der prallen Sonne steil hinauf bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 100%. Wahrlich kein Vergnügen sondern harte Arbeit.

Ich habe Probleme mit meinen Wanderschuhen. Erstens sind es Gortexschuhe und viel zu heiss, zweitens zu klein. Meine Füße scheinen seit dem PCT größer geworden zu sein. Ich hoffe, dass es in St. Jean-Pied-du-Port ein Sportgeschäft gibt denn ich brauche dringend neue Schuhe.

Wir waren heute auch einmal auf der spanischen Seite und haben uns mit Tapas verwöhnen lassen. Spanien ist um einiges billiger als Frankreich.

Jetzt liege ich im Zelt und lausche dem Regen, der auf das Zeltdach prasselt. Ich hoffe es hält dicht😬. Morgen werde ich wieder ein nasses Zelt zusammen packen müssen, Arrrgghh. Hier im Gîte hat es 6 weitere GR 10 Hiker und es war ein geselliger Abend. So es ist bereits 23.00 und ich brauche meinen Schönheitsschlaf.

14.07.2018 Hendaye, Campingplatz, 0km

Was für ein Tag! Angefangen hat er damit, dass ich um 3.30h aufstehen musste. Ich schwöre mir jedes Mal, nie wieder einen Flug so früh am Morgen zu nehmen und tue es doch immer wieder. Ich habe meinem Taxifahrer mein Leid geklagt und er meinte ganz trocken: „Nur die Billigflüge seien so früh“. Na ja stimmt der Flug war günstig. Am Flughafen angekommen, hatte ich das Glück, dass gerade vor mir eine grosse Busladung Billigflieger angekommen war😉. Ich kann mich nicht erinnern, je so eine lange Schlange gesehen zu haben. Mein Abflug rückte immer näher und als ich schon fast ganz vorne war hiess es, dass der Schalter, für den Flug nach Bordeaux gleich schliessen würde und dass wir sofort zum Schalter 43 kommen sollen. Gesagt, getan nur war dann die Schlange vom Schalter 43 3x so lange wie vorher. Grrrrrr, ich war gar nicht amused und das ist nur das Vorwort. Schlussendlich haben wir es aber doch noch alle in den Flieger geschafft und das Flugzeug hatte nur 15 Min. Verspätung. Mit Rückenwind waren wir aber trotzdem pünktlich in Bordeaux.

Von da ging es mit dem Flughafenbus nach Hendaye und dann mit einem weiteren Bus an den Strand bis zum Casino wo der Startpunkt des GR 10 liegt. Ich hatte die leise Hoffnung, dass das Office de Tourisme offen haben würde aber das konnte ich mir leider abschminken: 14. Juli💥. Hochheiliger Feiertag in Frankreich. Ich hatte nämlich noch nichts zum übernachten und wusste nicht so recht wohin. Ich habe mich dann zuerst einmal mit einem Panini gestärkt und mit einem ½ Liter Wass abgekühlt. Hier ist es nämlich irre heiss und feucht. Ich habe mich dann nach dem Campingplatz erkundigt und da sie es nicht genau wussten, einfach die Richtung eingeschlagen wo ich annahm wo er sein müsste.

Ich sah dann auch schon bald die Zeichen und folgte diesen. Natürlich musste ich bei dieser Affenhitze dann noch auf der Asphaltstrasse den Berg hoch. Ich bin ziemlich fertig oben angekommen und hatte bereits ziemliche Kopfschmerzen. Ja und dann musste ich noch ein Panache trinken, ganz, ganz schlecht.

Jetzt geht gerade das erste baskische Gewitter über mir nieder aber ich sitze in meinem schnuggeligen Zelt. Das Kopfweh ist leider, nach 2 Ibuprofen, immer noch nicht weg. Der heutige Tag war trotz 0km gelaufen einfach zuviel. Kann ja nur besser werden. Werde früh ins Bett gehen und dann richtig früh aufstehen. Aber sicher nicht um 3.30h! Guets Nächtle😴.