Heute Nacht gab es ein Gewitter nach dem anderen. Mein Zelt hat Gottseidank dicht gehalten denn es hat wie aus Eimern gegossen. An Schlaf war trotzdem nicht zu denken vor allem nicht ab 3.00 morgens. Wie es in einer Nacht so oft gewittern kann ist mir ein Rätsel. Kaum war eines vorbei kam das nächste. Du liegst dann im Zelt und zählst wieviele Sek. zw. dem Blitz und dem Donner vergehen. Irgendwann habe ich es aufgegeben und mir ein T-Shirt über die Augen gelegt und einfach gehofft, dass es nicht einschlägt. Ich konnte dann doch noch etwas schlafen. Am Morgen wollte ich eigentlich um 6.30 aufstehen aber diesen Plan habe ich gleich wieder verworfen als es wieder wie aus Kübeln goss. Ich habe dann erst mal im Zelt gefrühstückt und mich dann wieder hingelegt. Um 8.00 habe ich eine kurze Regenpause genutzt um pinkeln zu gehen und um zu schauen, ob Alissa bereits wach ist. Sie reagierte aber nicht als ich sie rief. Ich habe dann langsam meinen Rucksack im Zelt zusammen gepackt und schon fing es wieder an zu schütten. Ich hatte es verpasst die Zelttüre rechtzeitig zu schließen und schnell eine kleine Lache am Eingang. Ich wartete dann ab bis der Regen nachließ und transportierte den Rucksack auf die Veranda. Jetzt hiess es klitschnasses Zelt abbauen, nass in den Rucksack stopfen und dann darauf hoffen, dass ich es irgendwann während des Tages trocknen kann. Der Wetterbericht meldete aber, wenig aufbauend, dass es den ganzen Tag regnen würde. Great!Um 9.30 ging es dann endlich los zusammen mit Alissa und drei jungen Franzosen aus der Bretagne, Sarah, Benoit und Philippe. Die Franzosen sind bald davon gezogen und Alissa wollte ihre langen Hosen anziehen wegen der Bremsen oder Brämen (weiss nie wie diese grässlichen Viecher heißen) Auf jeden Fall war ich dann alleine unterwegs. Kurz vor dem Pass fing es an zu donnern und ich überlegte was ich tun soll. Ich entschied mich dann so schnell wie möglich über den Pass zu gehen und auf der anderen Seite gleich wieder runter zu laufen. Das Gewitter kam aber nie näher dafür regnete es immer wieder wie wenn jemand die Schleusen auf- und zu dreht. Auf dem Pass habe ich mich dann fast verlaufen aber dann habe ich die Wegmarkierung gerade noch rechtzeitig gesehen. Es kam dann ein kleiner Wald wo ich mich entschied Pause zu machen und auf Alissa zu warten. Sie hatte gestern Probleme mit dem Schienbein und den Füßen und ich wollte sicher sein, dass sie ok ist. Ich sah sie dann auch schon bald auf dem Pass wo sie den falschen Weg einschlug. Ich habe gerufen und gewunken aber sie hörte mich einfach nicht. Dann sah ich die drei Franzosen kommen, welche eigentlich vor mir hätten sein sollen aber sie hatten sich auch verirrt. Alissa klagte über Schmerzen am ganzen Körper und es sah nicht gut aus. Wir machten uns dann alle zusammen an den Abstieg nach Sare wo wir völlig durchnässt ankamen. In Sare kam dann plötzlich die Sonne und es windete, sodass ich ganz schnell mein Zelt einigermaßen trocknen konnte. Wir sind dann ins Restaurant und haben uns erst mal die Bäuche voll geschlagen. Es kam was kommen musste Alissa entschied sich in Sare zu bleiben und einen Ruhetag einzulegen. Wir zogen dann zu viert weiter und mussten uns durch überflutete Waldwege kämpfen. Die Goretex Schuhe waren komplett durchnässt wie alles andere auch. Der schlimmste Regenguss stand uns aber noch bevor nämlich als wir in Ainhoa ankamen. Da hat es sintflutartig geregnet und nässer könnte man nun wirklich nicht mehr werden. Um 18.30 schafften wir es endlich zum Gîte und ich beschloss, mein Zelt im Rucksack zu lassen und in einem Bett schlafen. Das Wetter hat sich mittlerweile beruhigt und morgen soll es besser werden. Gottseidank!