26.04.14 Vilalba, 22km

Was für ein wunderschöner, märchenhafter Tag! Und zum krönenden Abschluss leiste ich mir eine Nacht im Parador. Das sind die besten Hotels in Spanien und dieses hier hat 4 Sterne… In den Paradores auf dem Jakobsweg kriegt man als Pilger Vergünstigungen. Ich zahle jetzt für meins 75€, was nichts ist für ein Parador! Du wirst auch nicht schräg angeschaut, für die ist das völlig normal, dass Pilger hier übernachten. Darauf freue ich mich schon seit Tagen…
Das Zimmermädchen hat mir gerade meine frisch gewaschene Wäsche gebracht und ich bin gerade wie eine Wassernixe aus dem Bad gestiegen. Endlich mal wieder etwas gründlichere Körperpflege, was für ein Luxus! Ja und diesen Luxus gönne ich mir…

Heute Morgen sah es nach einem weiteren windigen Regentag aus und ich bin gleich in voller Regenmontur gestartet. Bald konnte ich sie aber ablegen, denn die Sonne kam heraus. Ausser der Kälte Wind, der blieb mir den ganzen Tag erhalten. 

Das Wetter hellt sich auf…

Es geht über wunderschöne Wege Richtung Vilalba. 

Gut, manchmal waren die Pfade auch nicht so toll aber da muss man durch…

Ich lief sehr wenig auf der Strasse heute..
…und immer wieder gab es eine Aufmunterung. 

Es ging durch viele uralte Hohlpfade. 

Santiago ist wirklich nicht mehr weit…

Schöne Wegzeichen an der Hausmauer geben die Richtung an. 

Wunderschöne alte Brücke. Wieviele Pilger da wohl schon drüber gelaufen sind?
Einfach märchenhaft…

Da rennen sie noch nicht vor mir weg. Komme mir manchmal vor wie der böse Wolf…

Manchmal gibt es Hindernisse am Weg…

…aber meistens ist die Lösung des Problems nicht weit weg. 
Der Camino ist nun kaum mehr zu verfehlen, so gut ist er markiert. Ab Galicien werden einem gleich auch noch die zu laufenden Kilometer bis Santiago mitgeteilt. Die kleinen Schilder mit den KM-Angaben fehlen aber auch oft, da sie gerne als Souvenir abmontiert werden…
Hier musste ich schnell aus dem Weg gehen. Sie sind einfach grösser als ich und ich habe Respekt vor Kühen. Bin immer froh, wenn ich keine Weiden überqueren muss. Bisher musste ich nur einmal an Kühen vorbei. 
Ich bin heute an unzähligen so alten Steinmauern vorbeigelaufen. An denen sieht man wie alt diese Wege sind…

Der Friedhof von Goiliz. Sehr speziell sind die grossen markanten Steinkreuze. 

So ich werde jetzt mal mein schönes Zimmer verlassen und schauen ob ich jemanden von meinen Mitpilgern treffe. Wobei die öffentliche Albergue vor Vilalba liegt. Von der morgigen Etappe bin ich schon 2.5km gelaufen…
Mein Zimmer ist übrigens im 2. Stock,  das Eckzimmer rechts…

27.04.14 Miraz, 35km

Was für ein Tag! Eine Mammutetappe von 35km. Ich musste heute oder morgen eine lange Etappe einlegen sonst schaffe ich es nicht nach Santiago. Oder sagen wir es mal so, ich will nicht erst am Freutagabend in Santiago ankommen und am Samstagmorgen gleich abreisen. 

Es ist im Großen und Ganzen recht gut gegangen auch wenn ich jetzt fix und fertig im Bett liege und nicht weiß wie ich Morgen die 26km nach Sobrado des Monxes laufen soll. Aber man soll ja nicht zu weit voraus schauen, jetzt wird erst mal eine Runde geschlafen und den Rest überlassen wir Santiago. Der Heilige Jakob wird es schon richten auch wenn er heute Nacht Überstunden machen muss damit Morgenfrüh wieder alle Pilger fit sind…

 

Um aus Vilalba rauszufinden musste man heute Morgen auf den Boden schauen. 

Das Pferd hat demonstrativ weggeschaut, es wollte einfach nicht in die Kamera kucken. 

Es ging wieder über viele alte Brücken und…

…verlassene Dörfer. Ich frage mich dann immer, was wohl die Geschichte dahinter ist. Warum verließen die Menschen ihre Häuser, wer hat hier wohl gelebt?

Ich kam auch wieder an Friedhöfen vorbei…

…und manchmal war der Weg richtig matschig. Hier hätte man Gummistiefel gebrauchen können. 

 

Die schönste Kunst macht die Natur…
Kleiner Pilgeraltar. 

Abschiedsfoto mit Helene und Marianne aus Dänemark. Sie sind in Baamonde geblieben, Fred die norddeutsche Plaudertasche auch. 

Auf dem Bild ist ein Storch im Nest, weiß nicht ob man es sieht. 

 

Ein Blumenmeer…
Mitten im Wald stand einsam diese Kapelle…

Wunderschöne Wege durch das grüne Galizien…

Kilometerstein 100 habe ich irgendwie verpasst, wahrscheinlich wurde sie geklaut…

Schöner Hof irgendwo im Niemandsland. 

Einfach zauberhaft…

Ein schön bemalter Horreos. 

Verhünerte Hühner…

 

Show me the Way to the next Whiskey Bar… Hier gibt es eine Bar extra für Pilger. 
Die Eukalyptusbäume häuten oder schälen sich…

Einfach schön…

Zu Besuch im Hause eines Bildhauers. Er hat mir meinen Pilgerpass gestempelt und dann noch mit Siegelwachs einen extra Stempel gemacht. 

Endlich angekommen, es war bereits 19.00h. Bin direkt in die Bar und habe dort Sebastian angetroffen. Er ist vorgestern bei Carmen geblieben… Hätte ich auch tun sollen. 
So werde mich jetzt zu meiner wohl verdienten Ruhe begeben. Buenos noches…