20.04.14 El Pito, 27km

Hatte heute Morgen erfreulicherweise keine Kopfschmerzen als ich aufgewacht bin und im Großen und Ganzen auch ganz gut geschlafen. Habe mich im Dunkeln aus dem Schlafsaal geschlichen und meinen Rucksack draußen gepackt. Die anderen schlafen meistens länger als ich und ich starte gerne früher. Alex war auch schon auf, das hat mich gewundert, da er normalerweise auch zu den Langschläfern gehört. In einer Bar in Aviles gab es Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft. Mmhhh, jetzt war ich startklar. 

Ich lasse die schöne Altstadt von Aviles sowie die weniger schöne Industriezone hinter mir. 

Morgenstimmung am Meer…

Sieht aus wie eine unvollendete Costa Brava. Man sieht hier aber selten so zugebaute Küsten. Im Gegenteil mir war nicht bewusst wie schön die Nordküste ist. Viel schöner als die Costa Brava…
Heute ging es viel durch Eukalyptuswälder. Es lief sich so leicht und mühelos. Hätte stundenlang so weiter laufen können. 

So kann es von mir aus weitergehen…
Auf jeden Fall kommt vor Santiago keine große Stadt mehr. Das ist doch vielversprechend…

Mitten in der Pampa: Geschwindigkeit drosseln, Licht einschalten und auf keinen Fall parkieren…
Hilfe, ich bin im Urwald! Donde esta el Camino? 

Das idyllische El Castillo. Hier musste ich einfach eine Pause einlegen. 

Ach es war ein herrlicher Tag! Ich bin ganz alleine im Hotel Casa Vitorio und habe ein schönes Zimmer ganz für mich alleine. Die anderen sind wahrscheinlich in der Jugendherberge von San Esteban 6km vor mir. Habe mich bewusst abgesetzt, nach Gestern brauche ich etwas Abstand. 
Habe gut gegessen und jetzt liege ich im Bett und trinke noch ein Glas Rotwein. Die servieren einem oft den Rotwein aus dem Kühlschrank, deshalb trinke ich ihn erst jetzt wo er etwas wärmer ist.
Buenos noches…

19.04.14 Aviles, 25.5km

Heute morgen habe ich von Deva den Bus nach Gijon genommen und so die Strecke um 8km verkürzt. Ich hatte keine Lust zweimal in eine grosse Stadt einzulaufen nämlich Gijon und Aviles wobei Gijon mit 270’000 Einwohnern viel grösser ist als Aviles. 

Der Hafen von Gijon. 

Morgenstimmung…

Ich verlasse die Grossstadt und das Industriegebiet von Gijon. 

Es ist nicht mehr all zu weit nach Santiago…

Wenn man genau hinschaut sieht man auf dem Wegzeichen eine Eidechse. 
Endlich wieder im Grünen zw. Gijon und Aviles. Heute war genau ein Drittel des Weges schön, nämlich dieses hier. Der Rest war zum vergessen…
Der Einmarsch nach Aviles war einfach nur schrecklich. Viel Industrie, verlotterte Arbeitersiedlungen einfach nur deprimierend… Das letzte Stück war so anstrengend vor allem auch weil mir die Füße weh taten vom vielen auf der Strasse laufen. In einer Bar habe ich dann angehalten und eine Cerveza con Limon getrunken um meine Stimmung aufzubessern. Die Senora war sehr nett und hat mir ganz viele Pinchos hingestellt. Dies sind kleine Appetithäppchen dies es in fast allen Bars zum Bier gibt. In der Bar war ein chinesisches Pärchen und er sass am Spielautomat und hat die Kiste praktisch geleert. Er hat mehrere Säckchen voller 1€ Münzen mit nach Hause genommen. Es hat sich angefühlt als würde er das täglich so machen. Auch eine interessante Art sein Geld zu verdienen. Habe mich dann überwinden müssen um den Rest des Weges anzupacken. 
Manuel und Alex waren bereits da, Alex habe ich bereits in Deva wieder getroffen. Bin dann zusammen mit den Jungs in eine Sidreria gegangen und wir haben zusammen 7(!) Flaschen Sidra gekippt… Hier schenken sie den Sidra hoch über dem Kopf ein. Es geht auch immer wieder etwas daneben und der Boden ist voll damit. Von Zeit zu Zeit kommen sie mit Eimern und schmeissen Sägemehl darüber. Die Kellner haben es echt drauf und ich habe mich nur schon amüsiert ihnen zuzusehen. Der Sidra hat etwa 5% Alkohol. Ich war ziemlich betrunken muss ich ehrlich sagen. Wir hatten es eigentlich ganz lustig nur hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie sich über mich lustig machen und das fand ich ziemlich verletzend. Beiden ist gerade die Freundin davongelaufen und ich habe das irgendwie abbekommen. Auch immer diese Sprüche über mein Alter und dass ich zu alt für sie sei fand ich nicht sehr nett. Das sie zu jung und unreif für mich sein könnten auf diese Idee würden sie gar nicht kommen. Na ja, auf jeden Fall lag ich dann im Bett und habe geheult. Es hatte mich mehr verletzt als ich gedacht hatte und dann ist der Damm halt gebrochen.
Aviles hat übrigens eine sehr schöne Altstadt! Sie hat also außer Industrie noch anderes zu bieten… Habe leider kein Foto.