Heute war fast schon ein Erholungstag. Auf meinem Plan war eigentlich der Lac d’Estaing aber nach dem gestrigen harten Tag wollte ich es gemütlicher angehen. Habe gut geschlafen letzte Nacht und bin heute Morgen erst um 8.00 losgelaufen. Meine Füße schmerzten zwar immer noch aber es war viel besser als gestern Abend. Ja und sobald ich die Wanderschuhe anhabe kann ich auch wieder laufen😉.
In meinem Reiseführer stand etwas von leichter Etappe aber der Weg den Berg hinauf war schon wieder recht heftig und man musste teilweise klettern. Natürlich war ich noch müde von gestern und deshalb war der Aufstieg besonders schwer. Kurz vor dem Col de Tortes, ich war bereits 1.5 Std. unterwegs, hatte ich plötzlich das Gefühl auf dem falschen Weg zu sein. Ich sah zwar die rot/weißen Markierungen aber es hätte ja auch ein andere GR sein können. Ich war schon bereit zum Umkehren, da kamen mir Ritchard, Paul und Ann entgegen. Die haben dann nochmals auf dem GPS kontrolliert, es war alles in bester Ordnung. Vor allem war ich froh, dass ich nicht 1.5 Std. vergebens den Berg hochgeklettert bin.
Kurze Zeit später waren wir auf dem Pass und genossen die Aussicht. Auf dem Weg hinunter schmerzten mich wieder meine Füße und Knie und ich beschloss heute mehr Pausen einzulegen. Ich ließ Ritchard und Paul ziehen und machte es mir gemütlich. Ich aß Brot und Chorizo. Später gesellte sich noch Ann dazu und teilte ihre Cavaillon Melone mit mir. Hmmm lecker😜.
Unten kamen wir auf die Straße und ich beschloss eine Abkürzung zu nehmen und auf der Strasse zu laufen. Der GR führte runter ins Tal um auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Ich beschloss, dass ich heute Ruhetag habe. Thierry und Pascale hatten sich auch für die Straße entschieden. Was ich nicht bedacht hatte war, dass es auf der Straße Tunnels haben könnte und die hatte es nämlich zwei. Beim ersten habe ich tapfer meine Stirnlampe angezogen und bin durch den Tunnel marschiert. Am Ende habe ich sogar noch einen Velofahrer erschreckt, der meinte wohl es kommt ihm etwas entgegen. Beim zweiten Tunnel habe ich kurzerhand ein Auto angehalten und gefragt ob sie mich durch den Tunnel mitnehmen würden. Das haben sie dann auch getan und mich kurz vor Thierry und Pascale wieder raus gelassen.
Es ging dann noch ein kurzes Stück der Straße entlang und dann zweigte der GR 10 ab zum nächsten Pass. Ich beschloss vorher noch eine Pause im Schatten zu machen. Als ich mich dann kurze Zeit später wieder auf den Weg machte, hatte sich eine ganze Kuhherde in Bewegung gesetzt und stand mitten im Weg auf dem Pass. Ich habe mich dann durch sie durch geschlängelt. Eigentlich wollte ich auf dem Pass Wasser nachfüllen aber die Wasserstelle war von den Kühen beschlagnahmt. Da bin ich dann doch lieber weitergegangen. Meine Angst vor Kühen hat sich ziemlich gelegt. Ich musste auf diesem Weg schon soviel an Kühen vorbei, dass ich mich langsam daran gewöhnt habe.
Es folgte noch der Abstieg nach Arrens-Marsous, der gegenüber gestern recht einfach war. Unterwegs hielten wir an einem Bach an um die Füße zu baden und zu essen. Ritchard und Paul kamen den Hang hinunter und waren ganz erstaunt, dass wir schon da waren. Die Straße war eindeutig schneller als der GR😂.
In Arrens-Marsous mussten wir uns bei einem Bier von Ritchard und Paul verabschieden, die heute die letzte Etappe gelaufen sind. 
Ich bin auf dem Campingplatz und freue mich endlich wieder einmal im Zelt zu schlafen. Thierry und Pascale sind auch hier gleich nebenan. Heute gab es Cous Cous mit Chorizo und Emmentaler. War echt lecker😊.
Das war wirklich ein Tag heute. Ich war 11 Std. unterwegs und meine Füße schmerzen tierisch. Trotzdem war es ein wunderschöner Tag mit Wahnsinnsausichten.
Irgendwer hatte gestern gesagt, die Etappe von heute sei 10 Std. Ich beschloss, falls ich es nicht schaffe, beim Refuge d’Ayous zu zelten.
Heute Nacht hatte es geregnet und das hiess wieder einmal Zelt nass zusammenpacken. Aber ich habe ja langsam Erfahrung damit😉. Ich hatte heute Null Energie und war nicht wirklich motiviert auf 1600m hinaufzusteigen. Auf dem Weg nach Lehrs habe ich mich anfangs ziemlich abgequält. Wenn es nur ein wenig hinaufging ging mir die Luft aus. Wahrscheinlich waren dies die Nachwehen vom gestrigen anstrengenden Tag.
Das Zelt war heute Morgen komplett trocken. Dies ist erst das zweite Mal auf dem GR 10 ansonsten misste ich das Zelt jeweils nass einpacken.
Heute Morgen bin ich etwas später los als sonst. War ja auch ok wenn ich denke, dass ich 12 Std. unterwegs war. Meine Füße haben richtig geschmerzt gestern und auch während der Nacht. Ich war aber richtig happy mit meiner Zeltplatzwahl. Keine Kühe oder anderen Tiere sind nachts vorbeigekommen und auch sonst niemand. Ich fühlte mich sicher und geborgen in meinem mobilen Zuhause.
Ich habe nicht gut geschlafen letzte Nacht. Es lag aber nicht daran, dass immer wieder wilde Pferde in der Nähe meines Zeltes durchgerannt sind. Vom vielen Laufen ist mein Körper irgendwie überdreht und ich habe einfach Mühe runter zu schalten. Ich habe mich bestimmt 100 Mal von einer Seite auf die andere gedreht. Gottseidank ist dieses Mal mein ISG nich blockiert wie auf dem Pacific Crest Trail.
Was für ein Tag. Ich habe mehr Km gemacht als die Etappe eigentlich hatte und bin doch nicht am Ziel in Logibar angekommen.
Heute Morgen ging es um 7.10 los. Olivier wollte gestern Abend noch etwas weiterlaufen, da er nicht im Gîte übernachten wollte. Ich habe ihn aber nirgends gesehen und bin dann alleine weitergezogen.
Heute Morgen bin ich um 6.40 aufgestanden da ich um 8.00 mit Olivier beim Gîte communal abgemacht hatte. Es hatte sogar aufgehört zu regnen und erst als ich das Zelt abbauen wollte fing es wieder an. Wenn ich nicht abgemacht hätte, wäre ich einfach im Zelt geblieben und hätte gewartet bis es wieder aufhört. Ich hätte Olivier auch eine SMS senden können, dass es später wird. Aber nein, mein Hang zur schweizerischer Pünktlichkeit hat mich dazu getrieben, mein Zelt im strömenden Regen abzubauen und tropfnass in meinem Rucksack zu verstauen. Mein Rücken war bald durchnässt vom nassen Zelt. Arrrgghh, manchmal macht man wirklich bescheuerte Dinge! Ich war aber pünktlich um 8.00 im Gîte wie ein Schweizer Uhrwerk😬 wo mich Olivier, schön trocken, bereits erwartete. Na ja ich bekam dafür noch einen Kaffee…