Was für ein Tag. Ich habe mehr Km gemacht als die Etappe eigentlich hatte und bin doch nicht am Ziel in Logibar angekommen.
Ich habe heute Morgen aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich habe ich noch geschlafen, den falschen Weg genommen.
Ich bin um 7.20 los und gleich ging es steil den Berg hinauf. Ich kam auf eine Krete und die Aussicht war einfach gigantisch. Ich habe mich beschwingt auf den Weg gemacht. Die Ausschilderung war sehr spärlich und „irgendwie“ stimmten die Wegbeschreibungen nicht. Kein Wunder ich war ja auf dem falschen Weg. An einem Pass bin ich vor und zurück und habe die Wegweiser gesucht. Dann habe ich zwei Wanderer gesehen und angenommen, dass der Weg dort entlang geht. Komischerweise habe ich niemanden der GR 10 Wanderer getroffen. Dafür hatte es wieder die rot/weißen Markierungen. Sicher auf dem richtigen Weg zu sein bin ich weiter gelaufen. Ich kam dann zu einem weiteren Pass und da war ein großer Wegweiser. Freude herrschte! Nur kam mir kein Ort bekannt vor der da drauf stand. Mir dämmerte langsam, dass ich einem falschen Weg gefolgt war. Ich habe dann noch Autofahrer gefragt, auf einem Pass gibt es immer eine Straße, und ein Baske konnte mir dann endlich sagen wo ich bin, nämlich komplett auf dem falschen Dampfer oder eben Weg. Es war nun mittlerweile 10.30 und zurück zu den Chalets von Iraty waren es 7.6km oder knapp 2 Std. Der Baske hatte mir gesagt, ich solle auf der Straße bleiben, dass ginge schneller und so würde ich sicher zurück finden. Das ist mir echt noch nie passiert, das ich komplett in die falsche Richtung gehe. Um 11.50 war ich zurück und ging direkt zum Wegweiser. Da stand es klar und deutlich: GR 10 Logibar nach links und nicht steil den Berg hinauf. Hmmm, da brauchte ich erst mal ein Bier und ging schnurstracks ins Restaurant. Ich habe einen Salat zu Mittag gegessen und ein Panache getrunken. Ich überlegte mir noch einmal eine Nacht hier zu bleiben aber ich hatte keine Lust zurück zur Rezeption zu laufen, die ist 700m weit weg und der Camping ist sogar 2 km weit weg. Ich habe dann beschlossen weiterzulaufen und einfach zu sehen wie weit ich komme.
Um 12.45 habe ich den Aufstieg zum Pic des Escaliers in Angriff genommen natürlich in der größten Hitze. Heute ist der erste richtig schöne Tag. Weiss jetzt gar nicht ob ich mich darüber freuen soll😬. Ich hatte aber genug Wasser und die Aussicht war gigantisch. Auf der anderen Seite ging es wieder hinunter zum Col d’Ugatze. Von da an folgte der Weg einer Bergflanke entlang. Es war heiss, heiss, heiss. Ich betete für Schatten oder ein Lüftchen. Der Schatten kam in Form eines Waldes der total verschlammt war. Scheint ein Trampelpfad der Tiere zu sein. Ich habe ständig versucht, dem Schlamm auszuweichen aber einmal bin ich ausgerutscht und stand mit beiden Füßen mittendrin. Es ist sogar oben hineingelaufen😖. Ich habe geschimpft wie ein Rohrspatz. Vorher war ich auch schon gestürzt und zwar mitten in die Brombeerranken. Autsch! Nach 4 Std. auf diesem Weg war Schluss, ich beschloss wild zu campen. Wenn ich weitergelaufen wäre, wäre ich frühestens um 20.00 in Logibar angekommen.
Jetzt liege ich gemütlich im Zelt und pflege meine Wunden. Meine Beine sind total verkratzt. Mann bin ich froh, dass ich heute nicht mehr laufen muss. Um mich rum blöken Schafe und ich höre ganz viele Kuhglocken. Ich hoffe einfach, dass sie nachts nicht hierher kommen und mich in Ruhe lassen.