Was für ein Tag! Wir sind um 5.45 los und da wir im Wald gecampt hatten, war es noch stockdunkel. Vor dem großen Bear Creek mussten wir noch zwei andere Flüsse überqueren. Manchmal schauen wir aber einfach zu weit oder wir sind immer noch darauf fixiert möglichst mir trockenen Füßen rüber zu kommen. Die Sucherei nach einer sicheren Stelle kostet uns auch immer viel Zeit. In diesem Fall wäre es am einfachsten gewesen die Schuhe auszuziehen, Flussschuhe an und rüber waten. Was wir schlussendlich auch getan haben. Das Wasser war irre kalt und die Außentemperatur war frostig. Brrrrrr! Schnell die Füsse trocknen, Socken und Schuhe anziehen und schnell weiterlaufen. Für die Flussüberquerung hatte ich die Leggings und die warme Jacke ausgezogen damit sie nicht nass werden im Falle ich rein falle. Da ich wusste, dass wir Bear Creek noch überqueren mussten, habe ich die warmen Sachen nicht wieder angezogen. Mir war ziemlich kalt und ich lief so schnell ich konnte.
Als wir nach 3 Meilen endlich am Bear Creek ankamen fanden wir, dass er doch eigentlich gar nicht so schlimm aussieht. Er war ungefähr knietief wenn auch sehr breit. Pegasus hatte uns gesagt, dass wir diesen Fluss nicht überqueren sondern auf der gleichen Seite bleiben sollten. Er würde sich dann teilen und wir können die Seitenarme überqueren. Hätten wir doch nur auf unsere innere Stimme gehört, die uns sagte, dass wir hätten durchwaten können wo der Trail durchging. Aber wir hörten immer noch Pegasus in unseren Ohren und natürlich kommen uns in diesen Situationen jeweils Strawberry und Tree in den Sinn. So sind wir flussaufwärts gelaufen und haben schlussendlich 4 Flüsse überqueren müssen und einer davon war sogar ziemlich gefährlich. Wir sind mit Microspikes über nasse Stämme… Es ist alles gut gegangen, Gottseidank aber wir müssen besser auf uns selber hören und die Situation immer wieder neu beurteilen. Überhaupt ist die Situation der Flüsse anders als noch vor 3-4 Wochen.
Selden Pass war dafür sehr einfach und dazu atemberaubend schön. Da fühlte man sich gleich wieder entschädigt für all die Strapazen. Den Rest des Tages ging es dann vor allem runter.
Wir sind an einer Campsite direkt am Piute Creek und der Fluss donnert am Zelt vorbei. Ach bin ich froh, dass es hier eine Brücke gibt!