Wir kommen kaum vorwärts! Heute haben wir gerade Mal 12 Meilen geschafft. Ist das die Höhe oder die dünne Luft? Ich muss auf jeden Fall etwas mit meinem Rucksack ändern denn ich habe starke Rückenschmerzen. In Mammoth gibt es einen Outfitter, vielleicht können die mir einen Rat geben oder ich kaufe einen neuen Rucksack. In Mammoth werden wir auf jeden Fall einen Zero (Ruhetag) einlegen bevor es in die High Sierra geht.
Heute Morgen, ich war gerade am frühstücken, kam D-Hiker ganz aufgeregt zu meinem Zelt: Die Bärenkanister mit unserem Essen seien weg! Das würde bedeuten, dass wir nach Tuolumne hätten zurückkehren müssen. Ich habe nur gedacht, das fängt ja schon gut an heute Morgen! Ich bin erstaunlich ruhig geblieben und habe gedacht, die werden wir schon wieder finden. Öffnen können die Bären sie ja nicht aber es soll schon vorgekommen sein, dass ein Bär den Kanister irgendwo runter geworfen hat damit er kaputt geht. Die Bärenkanister sind dann tatsächlich wieder zum Vorschein gekommen, D-Hiker hatte einfach am falschen Ort geschaut😂. Sie schuldet mir jetzt ein Bier👍.
Wir sind dann etwas verspätet losgelaufen und es ging gleich los mit dem Aufstieg zum Donahue Pass. Es ging eigentlich ganz gut außer, dass mein Rücken tierisch schmerzte und ich Ibuprofen nehmen musste. Als wir mehr als die Hälfte des Aufstiegs geschafft hatten, haben wir an einem Fluss, den wir noch überqueren mussten Frühstückspause gemacht. Wir beschlossen, dass wir keine nassen Schuhe und Füße wollten und haben einen andern Weg gesucht. Zuerst sind wir über die zum Teil sehr nasse Wiese gelaufen, dann über Felsbrocken geklettert, dann haben wir auf teilweise abenteuerliche Weise 3 kleinere Flüsse überquert und am Schluss mussten wir zurück zum Trail finden. Hatte sich der ganze Aufwand gelohnt? Jaaaaa! Wir hatten nur leicht feuchte Füße vom Gras und das trocknete schnell.
Oben auf dem Pass war es windig und kalt. Dies war unser vierter Pass in der Sierra und er war gar nicht so schwierig. Auf der anderen Seite ging es natürlich wieder hinunter. Es waren viele Tagestouristen und JMT Hikers unterwegs. Da können wir gut sehen wie fit wir sind. Sie schnaufen und stampfen und wir laufen locker an ihnen vorbei aber nur wenn es nicht all zu steil ist.
Wir hatten dann noch einen kleineren Pass zu bewältigen und danach war bei mir die Luft draußen. Die Campsite am Garner Lake kam gerade richtig. Einziges Problem der Boden war zu steinig, wir bekamen die Heringe nicht rein. Ich war total müde und mit der Situation überfordert. D-Hiker half mir einen anderen Platz zu finden und auch das Zelt aufzubauen. Wir mussten teilweise große Steine nehmen wenn wir die Heringe nicht in den Boden bekamen. Zu guter letzt stand aber mein Zelt wenn auch auf unebenem Grund und mit leichter Abwärtsneigung. Das wirdir ja eine Nacht…