8. Tag, Tentsite after 3. Gate, Km 150.1, Höhe 1230m

Heute war ein sehr anstrengender Tag nach der ausgelassenen Party gestern auf Meile 77. Durch das viele Bier musste ich abends nochmals raus was ich sonst nie muss. Es war die erste richtig klare Nacht und am Himmel waren Millionen von Sternen. Bin dann im Dunkeln etwas rumgestolpert bis ich ein Plätzchen unter dem Sternenzelt gefunden habe wo ich das viele Bier ablassen konnte.

Den Wecker habe ich auf 5.00 gestellt da ich spätestens um 6.30 los wollte. Ich wusste, dass es anstrengend und vor allem sehr heiss werden würde. Dazu gab es für ca. 24km kein Wasser. Ich habe 4.5 lt Wasser den Berg hinauf getragen. Mein Rucksack wog schätzungsweise 14 bis 15kg. Mein Kreuz schmerzt dementsprechend heute Abend und ich musste Ibuprofen nehmen.

Vom Scissors Crossing ging es auf einem schmalen Pfad in endlosen Serpentinen den Berg hinauf. Ich bin heute zum ersten Mal gestürzt und zwar bin ich auf losem Geröll ausgerutscht und auf meine rechte Seite auf einen Stein gestürzt. Zudem war da noch ein Kaktus wo ich mit meinem Arm gelandet bin. Gar nicht lustig und vor allem ziemlich schmerzhaft, ich musste mir mühsamst alle Stacheln aus dem Arm und aus der Hand ziehen. Ich werde wohl ein riesiges Hämatom an meinem Oberschenkel bekommen wo ich auf den Stein gefallen bin. Ich hatte aber Glück 🍀 im Unglück, denn wäre ich auf die linke Seite gefallen hätte wohl mein PCT-Abenteuer ein vorzeitiges Ende genommen. Da ging es nämlich steil hinunter..,

Von den 4.5lt Wasser durfte ich auch nur 2.5lt trinken, denn es war nicht sicher, ob der Water Cache (Wasser welches von freiwilligen Helfern mühsamst mit einem Laster hochgefahren wird) auch gefüllt war. Man darf sich nicht auf diese Water Caches verlassen, denn die können auch immer mal wieder leer sein. Ich habe von einem anderen Hiker erfahren, dass der Cache gestern Nachmittag leer war und heute neu bestückt wurde. Ich habe dan gleich mal 1lt Wasser mit Elektrolyten getrunken. In den ganzen 8 Std. die ich unterwegs war hätte ich das Wasser am liebsten im vollen Zügen geleert aber ich musste mich beherrschen. Ich musste mir immer wieder sagen, immer nur 2 Schlucke auf einmal trinken. Als ich ankam hatte ich noch 2lt aber der Cache war Gottseidank gut bestück. Wenn es kein Wasser gehabt hätte, hätte ich mit meinen 2lt nochmal 16km bis zur nächsten Wasserstelle weiterlaufen müssen. Das wären Schlappe 30km gewesen. Das Problem ist, dass man auch immer noch Wasser zum trocken Campen braucht, sonst gibt es kein warmes Abendessen und auch kein Frühstück am nächsten Morgen.

Heute campiere ich zum ersten Male alleine und irgendwie ist das schon etwas komisch aber wirklich Angst habe ich nicht. Sitze vor meinem Zelt und höre den Vögeln zu, dies ist mein Abendprogramm und viel besser als fernsehen. Jetzt noch schnell Zähne putzen und ab ins Bett.

4 Antworten auf „8. Tag, Tentsite after 3. Gate, Km 150.1, Höhe 1230m

  1. Liebe Françoise ich freu mich so sehr wenn ich den PC oder mein Handy auftstarte und eine neuer Beitrag von dir da ist , ich bin jedesmal so gespannt auf deine Erzählungen,deine Bilder und wie es dir geht da drüben.Hast du Kontakt zu Heidi ? Seid ihr weit auseinander ? Auch sie hat von dem unglaublich starken Wind erzählt bei welchem man das Gefühl haben muss dass er einem das Zelt über dem Kopf wegfegt. Die Landung im Kaktus klingt unangenehm , so ein Mist……Ich hoffe du hast jeden einzelnen Stachel erwischt und entfernen können.Jedesmal wenn mein Wasserhahn läuft und sauberes klares Wasser rauskommt denke ich an dich und an Heidi und bin mir so sehr bewusst, welchen Luxus wir hier damit haben. Ich glaube erst wenn man die Erfahrung gemacht hat was es bedeutet wirklich wirklich Durst zu haben und jeden dl Wasser sorgfältig einzuteilen, bringt man dem Wasser die Wertschätzung entgegen die es so sehr verdient und so selten erhält.
    Bleib tapfer und gib Sorg.

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  2. Hallo Francoise
    Was für ein Abenteuer, Deinen Blog zu lese!. Danke, dass Du all die Eindrücke mit uns teilst 😘. Ich bin täglich dabei und wünsch Dir eine tolle und Eindrucksvolle Zeit.
    Herzliche Grüsse
    Jacqueline

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